Basel-Stadt

Basler Flamingos im Kindergarten

(Bildquelle: Zoo Basel)

27 Flamingos sind im Zoo Basel geschlüpft. Die kleinsten Jungen werden von den Eltern intensiv betreut und gefüttert, andere sind schon recht selbständig und gehen - wie es bei Flamingos üblich ist - tagsüber in den Kindergarten.

Erstmals konnte der Zoofotograf ein Junges dabei beobachten, wie es sich aus Eischalen puhlte: Als der erste Sprung in der Eischale sichtbar wurde, beugte sich die Flamingo-Mutter zum Ei und inspizierte es mit dem Schnabel. Dann setzte sie sich drauf und wippte hin und her. Als sie kurz aufstand, war das feuchte, graue Küken zu sehen, das sich aus dem Ei zwängte. Die Mutter begutachtete das Junge, setzte sich wieder und machte sich daran, das Nest zu renovieren. Mit dem Schnabel rollte sie Steinchen und Erdkügelchen heran und drapierte sie rund ums Nest.

Junge Flamingos sammeln sich in Kindergärten

Die Jungen sind zwischen dem 8. Mai und 15. Juni geschlüpft. Um die zehn Flamingos sitzen noch auf den Eiern. Ob diese befruchtet sind und noch weitere Junge schlüpfen werden ist nicht bekannt. Obwohl Flamingos synchron balzen und brüten, sind die Jungen sehr unterschiedlich gross. Dies liegt unter anderem daran, dass einige Paare ihr Ei verloren und daraufhin "verspätet" eine zweite Brut gestartet haben.

Die grösseren Jungen bilden bereits die bei Flamingos üblichen Kindergärten. Sie stehen tagsüber mit erwachsenen "Aufpassern" abseits im Sumpf und besuchen die Brutinsel erst am Abend wieder. Die Eltern besuchen ihre Jungen tagsüber, um sie zu füttern. In der Natur können solche Kindergarten-Ansammlungen hunderte oder tausende Junge umfassen. Die Elternvögel erkennen ihr eigenes Junges an den Lautäusserungen; sie übernehmen die Fütterung, bis das Junge im Alter von zehn bis zwölf Wochen selbständig fressen kann.

Frischgeschlüpfte Flamingos haben einen geraden Schnabel

Im Moment sind die kleinen Flamingos noch grau und die Kleinsten haben einen kurzen, geraden Schnabel. Erst mit dem Heranwachsen bildet sich die rosa Federfarbe und die auffällige, gebogene Schnabelform aus. Flamingos nennt man wegen ihres nach unten geknickten Schnabels auch ‚Verkehrtschnäbler’. Beim Fressen sieben sie mit der Oberseite des Schnabels nach unten kleinste Futterpartikel aus dem Wasser. Alle Jungen werden mit geraden Schnäbeln geboren.

Bevor die Kleinen selbstständig Nahrung zu sich nehmen, werden sie von den Eltern mit einer, der Milch von Säugetieren ähnelnden, ‚Kropfmilch’ versorgt. Männchen und Weibchen würgen das im vorderen Abschnitt des Verdauungstraktes hergestellte Sekret zum Füttern der Jungen hoch. Flamingos leben in Salzseen. Hier brüten sie weit entfernt vom Ufer auf Inseln. Auf ihren Nestkegel legen sie meist nur ein Ei, das beide Eltern 28 Tage bebrüten.

Die Flamingokolonie im Zoo Basel umfasst 108 erwachsene Flamingos und die 27 Jungen. Jedes Jahr wachsen im Zoo Basel rund 20 bis 30 Junge auf.