Zürich

Zürich braucht mehr Schulraum für immer mehr Kinder

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(Symbilbild) (Bildquelle: klimkin (CC0))

Der Ausbau der Schulinfrastruktur ist eine grosse Herausforderung im wachsenden Zürich. Der Stadtrat präsentiert Lösungsansätze und Massnahmen zur Deckung des Raumbedarfs. Bis 2028 sind für Volksschulbauten Investitionen von insgesamt 1,8 Milliarden Franken vorgesehen.

Die Stadt Zürich wächst, der Anteil der Kinder sogar überproportional: Im Schuljahr 2025/26 wird erwartet, dass die Anzahl Schülerinnen und Schüler auf rund 38'000 ansteigt, was einem Zuwachs von ungefähr 20 Prozent entspricht. Dies bedeutet, dass zu diesem Zeitpunkt in der Stadt Zürich über 300 Klassen mehr geführt werden. Gemäss der von Immobilien Stadt Zürich (IMMO) erstellten "Teilportfoliostrategie Volksschulbauten" kann der damit verbundene zusätzliche Raumbedarf mit den geplanten Massnahmen knapp gedeckt werden.

Doch die Herausforderung ist gemäss Stadtrat André Odermatt, Vorsteher des Hochbaudepartements, gross: "Wir müssen für die Volksschule – wie schon in den vergangenen 16 Jahren – nochmals rund 150'000 m2 Geschossfläche bereitstellen. Diesmal aber in der Hälfte der Zeit." Auf dem gesamten Stadtgebiet befinden sich deshalb zahlreiche Neubauund Erweiterungsprojekte in der Planungs- und Realisierungsphase. Alleine diesen Sommer werden drei neue Schulhäuser eröffnet: die Neubauten Schütze und Pfingstweid sowie der Ersatzneubau Schauenberg.

Allerdings nimmt auch der kurzfristige Bedarf nach Schulraum zu. Deshalb sind bis auf Weiteres die Züri-Modular-Pavillons (ZM) ein wichtiges Instrument zur Deckung des steigenden Schulraumbedarfs. Zur Bereitstellung von neuen Kindergärten und kleineren Betreuungseinheiten bleiben Anmietungen – insbesondere in Wohnsiedlungen – ein probates Mittel. Denn gerade Kindergärten können dezentral geführt werden, was zu kurzen Schulwegen für die Kindergartenkinder führt. «Die Anmietung von leerstehenden Büro- oder Gewerbeflächen wird künftig auch für Primar- und Sekundarschulen vertieft geprüft», erklärt Stadtrat Filippo Leutenegger, Vorsteher des Schul- und Sportdepartements.

Bausubstanz bestehender Schulhäuser pflegen

In der Mehrjahresplanung 2018 bis 2028 sind für Volksschulbauten Investitionen von insgesamt 1,8 Milliarden Franken eingeplant. Die Anteile für Neubauten und Erweiterungen einerseits, für Instandsetzungen andererseits halten sich dabei in etwa die Waage. Stadtrat André Odermatt unterstreicht: "Die Pflege der bestehenden Bausubstanz steht zwar nicht im Fokus der aktuellen Debatten zur Schulinfrastruktur. Wir dürfen sie aber nicht vergessen: Die Sicherung des Bestands ist für die in Zukunft notwendige Kapazität elementar."

Acht Massnahmen zur Sicherung von Schulraum

Zum weiteren Ausbau der Schulinfrastruktur verfolgt der Stadtrat gleichzeitig organisatorische, betriebliche, planerische und finanzielle Lösungsansätze:

  • Gründung der stadträtlichen Delegation Schulen

  • Gründung einer Expressgruppe zur Behandlung von Anmietgeschäften

  • Beibehaltung des erhöhten Investitionsplafonds der IMMO: Bis 2018 schrittweise auf 245 Millionen Franken pro Jahr erhöht

  • Auf zehn Jahre befristeter Zusatzplafond ausschliesslich für den Nutzerbedarf der Schulen: 500 Millionen Franken auf zehn Jahre verteilt

  • Betriebliche Optimierung zur effizienten Raumnutzung insbesondere durch Mehrfachnutzung der zur Verfügung stehenden Räume

  • Priorisierung der Projekte zur Einhaltung der finanziellen und personellen Ressourcen

  • Überprüfung der Flächen- und Raumstandards

  • Quartieranalysen zur stadträtlichen Güterabwägung

Teilportfoliostrategie weist den Weg

Die "Teilportfoliostrategie Volksschulbauten" dient dem Stadtrat als Grundlage für eine systematische Auseinandersetzung mit der Entwicklung im Teilportfolio Volksschulbauten. Denn die Deckung des Schulraumbedarfs sollte nicht alleine auf Ebene Objekt betrachtet werden – und aufgrund der Anforderungen an die Einzugsgebiete meist auch nicht auf Ebene Schulkreis. Sie muss vielmehr auf Ebene Quartier erfolgen, auf der mehrere Schulanlagen sowie ZM, Mietobjekte und andere Massnahmen über längere Zeit terminlich und räumlich koordiniert abgewickelt werden können. "Es ist Flexibilität gefordert, denn die Schulkreisgrenzen entsprechen nicht immer auch den Quartiergrenzen", betont Schulvorsteher Filippo Leutenegger.