Verbreitet zweitwärmster April seit Messbeginn

(Bildquelle: infoticker)

Der April 2018 war vielerorts der zweitwärmste seit Messbeginn. Einzig der April 2007 konnte diesen meist noch übertreffen. In St. Gallen und Vaduz wurden sogar neue Allzeitrekorde aufgestellt.

Wie Nikola Ihn & Stefan Scherrer von MeteoNews mitteilen, war der April 2018 schweizweit deutlich zu warm. Im Mittelland betrugen die positiven Abweichungen zum klimatologischen Mittel von 1981 bis 2010 etwa 3,5 bis 5 Grad. Damit erreicht er vielerorts den Status des zweitwärmsten Aprils seit Messbeginn.

In der Ostschweiz, wie beispielsweise in St. Gallen und Vaduz, schlägt der April 2018 sogar den Rekord aus dem Jahre 2007 und geht somit als wärmster April in die Geschichtsbücher ein. Die Temperaturen des Monats April bewegten sich hier auf einem sonst für Mai üblichen Niveau.

Stabiles Hochdruckwetter

Auch in den Bergen wurde das Temperaturmittel deutlich übertroffen. Einzig im Tessin war der Temperaturüberschuss mit gut 2,5 Grad etwas weniger hoch. Grund für die positiven Abweichungen waren einerseits der lang anhaltende Hochdruckeinfluss sowie ausbleibende Kaltlufteinbrüche.

Interessant ist auch die Betrachtung der Anzahl Sommertage (Temperaturen über 25 Grad). In Sion beispielsweise gibt es normalerweise knapp einen Sommertag im April, dieses Jahr wurden 11 Sommertage gemessen. Auch in Zürich wurden dieses Jahr 5 Sommertage registriert, was 15 mal mehr ist als im Durchschnitt(!).

Wenig Niederschlag

Auch die Niederschlagsmengen wichen im April deutlich vom Durchschnitt ab. Auf der Alpennordseite fielen verbreitet nur 15 bis 45 Prozent des normalerweise üblichen Niederschlags. Auch hier spielte der häufige Hochdruckeinfluss eine Rolle, es kamen kaum Fronten über die Schweiz. Auch die wiederholt auftretende südliche Strömung brachte trockene Luftmassen in den Norden. Im Tessin gab es aufgrund eben dieser Südstaulagen dagegen eine leicht positive Abweichung der Niederschlagsmenge.

Passend zu dem oben Geschriebenen resultierte für den April auch eine positive Abweichung in der Sonnenscheindauer. Die Sonne schien im Mittelland teilweise fast zu 50 Prozent mehr. Im Westen und im Süden wich die Sonnenscheindauer nur wenig vom klimatologischen Mittel ab. Auch dies ist auf die häufige Südströmung zurückzuführen.

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