Erst auf Rang 6 folgt ein Industriekonzern auf der "Top 100"-Liste der "Handelszeitung": Es ist Nestlé, das letztes Jahr knapp 90 Milliarden umsetzte, also weniger als die Hälfte der Erlöse von Glencore. Vor zehn Jahren, im Ranking des Jahres 2008, war Nestlé gemessen an den Erträgen noch zweitgrösster Konzern gewesen.
Die "Top 100"-Liste der "Handelszeitung" wurde gemeinsam mit dem Wirtschaftsinformationsdienst Bisnode D&B Schweiz erarbeitet. Insgesamt verrät sie eine immer klarere Spaltung der Schweizer Grosswirtschaft: Da gibt es einerseits eine stetig mächtigere Gruppe von Unternehmen, die im globalen Handel oder in der globalen Logistik tätig sind. Sie sind eher jung, eher frisch zugezogen - und diese Gruppe wächst Jahr für Jahr. Mit ihr avanciert die Schweiz definitiv zur Rohwaren-Drehscheibe der Welt. In diesem Jahr schaffen es mit Gunvor, BHP Billiton Marketing und der MSC Mediterranean Shipping Company noch mehr Trading-Riesen unter die grössten 15 Konzerne der Schweiz.
Auf der anderen Seite stehen die helvetischen Traditionsfirmen mit jahrzehnte- oder gar jahrhundertealten Wurzeln, deren Position unter den Grössten recht stabil ist: Roche (Rang 8), Novartis (Rang 9), ABB (Rang 10), ferner Coop (Rang 12) und die Migros (Rang 13). Trotz tendenziell tieferen Umsätzen ziehen diese Konzerne ihre Bedeutung aus einem Personalbestand, welcher den der globalen Handels- und Logistikplayer überragt.
Grosskonzerne gewachsen
2017 war für die Grosskonzerne ein Wachstumsjahr. Im Schnitt stieg der Umsatz der 173 erfassten Schweizer Milliardenkonzerne um 5,1 Prozent - also deutlicher als 2016 (+3,6 Prozent), als 2015 (-3,9 Prozent) und als 2014 (+2,6 Prozent). Insgesamt konnten rund acht von zehn Konzernen ihren Absatz steigern, viele davon zweistellig.
Und 16 Unternehmen schafften es, ihre Position unter den Milliardenkonzernen um mehr als zehn Plätze zu verbessern - darunter OC Oerlikon (22 Prozent mehr Umsatz), Dormakaba (19 Prozent mehr Umsatz), ferner SR Technics (39 Prozent mehr Umsatz), Arbonia (25 Prozent mehr Umsatz), Ems-Chemie sowie Microsoft Schweiz.
Die 25 grössten Unternehmen der Schweiz - nach Umsatz 2017
Glencore: 202 Milliarden Franken
Vitol: 178 Milliarden Franken
Trafigura: 136 Milliarden Franken
Cargill: 108 Milliarden Franken
Mercuria Energy Trading: 102 Milliarden Franken
Nestlé: 89 Milliarden Franken
Gunvor: 62 Milliarden Franken
Roche: 53 Milliarden Franken
Novartis: 48 Milliarden Franken
ABB: 34 Milliarden Franken
BHP Billiton Marketing: 32 Milliarden Franken
Coop-Gruppe: 29 Milliarden Franken
Migros: 28 Milliarden Franken
LafargeHolcim: 26 Milliarden Franken
MSC Mediterranean Shipping Company: 26 Milliarden Franken
Adecco Group: 23 Milliarden Franken
Kühne+Nagel: 22 Milliarden Franken
Ineos: 16 Milliarden Franken
Tetra Pak: 13 Milliarden Franken
Syngenta: 12,6 Milliarden Franken
Intersport: 12,5 Milliarden Franken
Richemont: 12 Milliarden Franken
Swisscom: 11,6 Milliarden Franken
DKSH Holding: 11 Milliarden Franken
Liebherr International: 10,9 Milliarden Franken