Basel-Stadt

Eiderenten spüren den Frühling

(Bildquelle: Zoo Basel)

Ein seltsames "Hupen" schallt zurzeit vom Entenweiher im Zoo Basel. Es sind Eiderenten-Männchen, die mit ihren Rufen die Weibchen beeindrucken.

Die vergangenen schönen und warmen Tage haben bei den Eiderenten die Frühlingsgefühle entfacht. Dies tun sie jetzt mit ihren eigenartigen hupenden Rufen den Weibchen kund. Die Erpel (so nennt man männliche Enten) veranstalten ein regelrechtes Imponier-Schwimm-Tournier. Sie richten sich auf, legen den Kopf in den Nacken und drehen ihn hin und her.

Die Tauchkünste der Eiderenten sind beindruckend: Die Enten tauchen am Weiherrand vollständig ab, so dass wie in einem Sprudelbad nur noch ein Strudel auftauchender Luftblasen zu sehen ist.

Muschelknacker vom Meer

Eiderenten leben vor allem an der arktischen Küste des Atlantiks und des Pazifiks. Im Norden Europas sind sie häufige Vögel. In der Schweiz sieht man sie erst seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts öfter. Seit 1970 wurden mehrere Einflüge von Eiderenten beobachtet. Dank der Vermehrung von Wandermuscheln fand die Eiderente genügend Nahrung und blieb auch im Sommer ansässig. Heute gehört sie sogar zu den Brutvögeln.

Eiderenten sind eigentlich ans Meer angepasst. Sie fressen neben Schnecken und Krebsen überwiegend Muscheln sowie - im Gegensatz zu anderen Entenarten - Fische. Die Muscheln schlucken sie ganz und knacken die Schalen mit dem starken Kaumagen.

Edles Gefieder

Eiderenten sind grösser als die bekannten Stockenten. An Land wirken sie etwas plump, im Wasser sind sie aber sehr wendig. Mit ihrem keilförmigen Profil sind sie leicht von anderen Enten zu unterscheiden. Bekannter als die Ente selbst ist vielen Menschen ihre Feder, die Eiderdaune. Die Eiderente staffiert damit ihre Nester aus und bewahrt so das Gelege vor der eisigen Kälte des nördlichen Klimas.

Dieser natürliche Verwendungszweck verleiht der Eiderdaune beste Voraussetzungen als edles Füllmaterial für Bettwaren. Eiderdaunen sind bräunlich und grösser, feiner und dichter verästelt als andere Daunen. Dank ihrer klettartigen Struktur kleben die Federn aneinander und bilden ganze Daunenknäuel.