Diese Wege schlagen Schulabgänger ein

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CC BY 2.0 (Bildquelle: Joel Kernasenko / Holding Graz)

Am "Nahtstellenbarometer - Bildungsentscheide nach der obligatorischen Schulzeit" lässt sich ablesen, welchen Weg Jugendliche am Ende ihrer obligatorischen Schulzeit einschlagen möchten. Die erstmals in dieser Form vorliegenden Daten zeigen: Am Stichtag 15. April 2018 interessierten sich in der Schweiz 45'000 Jugendliche für eine berufliche Grundbildung, 26'500 für eine Maturitätsschule und 14'000 für ein Brückenangebot oder eine andere Zwischenlösung.

Das im Auftrag des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation SBFI von gfs.bern erhobene "Nahtstellenbarometer" erfasst die Bildungsentscheide von Jugendlichen am Ende ihrer obligatorischen Schulzeit und dient damit u.a. der Einschätzung der Situation auf dem Schweizer Lehrstellenmarkt.

Laut den Ergebnissen des ersten "Nahtstellenbarometers" standen am 15. April 2018 rund 84'000 Jugendliche im Alter von 14 bis 16 Jahren vor der Ausbildungswahl. Davon wussten 59 Prozent, welchen Weg sie nach der obligatorischen Schulzeit einschlagen werden bzw. hatten für das von ihnen gewählte Angebot bereits eine Zusage.

Gemäss Hochrechnungen und unter Berücksichtigung von Mehrfachnennungen seitens der Jugendlichen interessierten sich von den 84'000 Schülerinnen und Schüler vor der Ausbildungswahl 45'000 für eine berufliche Grundbildung, 26'500 für eine Maturitätsschule und 14'000 für ein Brückenangebot oder eine andere Zwischenlösung.

Viele Lehrstellen im Angebot

Am Stichtag 15. April 2018 wurden unternehmensseitig hochgerechnet rund 91'500 Lehrstellen angeboten. Davon waren 70 Prozent bereits vergeben. Freie Lehrstellen gab es insbesondere noch in den Branchen "Handel", "Erziehung/Unterricht", "Information/Kommunikation" und "Baugewerbe". Demgegenüber waren in den Branchen "Land-/Forstwirtschaft", "Finanz-/Versicherungsdienstleistungen" oder im "Gesundheits- und Sozialwesen" fast alle Lehrstellen bereits besetzt. Von den gut 4'000 Unternehmen, die an der Umfrage teilnahmen, boten rund 39 Prozent Lehrstellen an.

Mit der Ausweitung vom Lehrstellen- zum "Nahtstellenbarometer" trägt das SBFI der seit längerem entspannten Situation auf dem Lehrstellenmarkt Rechnung. Anders als während der Lehrstellenkrise der 1990er-Jahre, in der es für Jugendliche schwierig war, eine Lehrstelle zu finden, haben die Unternehmen in den letzten Jahren Mühe, ihre Ausbildungsplätze zu besetzen.

Nahtstellenbarometer

Wie bis anhin der Lehrstellenbarometer wird auch das "Nahtstellenbarometer" jährlich künftig zwei Mal erhoben. Stichtage sind jeweils der 15. April und der 31. August. Für die nun vorliegenden Hochrechnungen dieses Sommers wurden vom 22. März bis 3. Mai 3075 Jugendliche im Alter von 14 bis 16 Jahren schriftlich befragt. Der statistische Vertrauensbereich liegt für diese Stichprobe bei +/- 1,8 Prozent.

Auf Seiten der Unternehmen wurden 7'563 Betriebe mit mindestens zwei Mitarbeitenden (in Vollzeitäquivalenten) schriftlich angefragt; 4'048 nahmen im Zeitraum vom 22. März bis 8. Mai an der Befragung teil. Der statistische Vertrauensbereich liegt bei dieser Stichprobe bei +/- 1,6 Prozent.

Artikelfoto: Joel Kernasenko / Holding Graz (CC BY 2.0)