Unglückliche Partner stalken Verflossene online

(Bildquelle: sasint (CC0) - (Symbolbild))

Unsichere Partner stalken gerne auf Facebook. Besonders Personen mit Depressionen und Angststörungen vergleichen sich mit Nutzern.

Menschen, die in Bezug auf ihre neue Beziehung unsicher sind, nutzen Facebook, um ihre Verflossenen zu stalken. Zu diesem Schluss kommt eine Studie von Forschern der School of Psychology der NUI Galway. Für die Erhebung wurden 717 erwachsene User der Online-Plattform befragt. Den Ergebnissen zufolge neigen Personen mit Bindungsangst dazu, sich mit anderen Social-Media-Nutzern zu vergleichen.

Bindungsbedürfnisse befriedigt

Weitere Resultate der Befragung zeigen, dass jene User, die Zweifel an ihrer aktuellen Partnerschaft haben, Facebook nutzen, um ihre nicht erfüllten Bindungsbedürfnisse zu befriedigen. Dies trifft insbesondere auf Menschen zu, die von psychischen Krankheiten, wie Angststörungen und Depressionen, betroffen sind. Hinzu kommt, dass diese Nutzer ein "Impression-Management" betreiben, um ihren eigenen Eindruck online zu steuern. Dabei werden viele persönliche Informationen geteilt, die ein gewisse Aussenwahrnehmung erzeugen sollen.

Besonders im Zustand erhöhter Emotionalität wird persönlicher Content auf sozialen Netzwerken geteilt. Diese Individuen nutzen Facebook so intensiv, dass dadurch Schlaf, Berufsleben und soziale Kontakte negativ beeinflusst werden. Besonders jene Befragten, die es vermeiden, sich fest zu binden, sind eher geneigt, das Netzwerk einzusetzen, um sich in ein bestimmtes Licht zu rücken.

Bindungstheorie einbezogen

"Unsere Studie ist die erste, welche die Bindungstheorie anwendet, um zu verstehen, warum Menschen Facebook auf problematische Weise nutzen", sagt Studienautorin Sally Flynn. "Die Ergebnisse legen nahe, dass Facebook dazu dient, fundamentale Bindungsbedürfnisse zu erfüllen", ergänzt sie. Dies gelte vor allem für Nutzer mit niedrigem Selbstwertgefühl sowie psychologischen Belastungen.