Sommerurlaub nur mit dem Rad - Vorbereitung, Durchführung und Tipps

Eine gute Vorbereitung für den Radurlaub ermöglicht ein noch schöneres Urlaubsgefühl.

Wer in der Schweiz wohnt, geniesst beste Voraussetzungen für Urlaube im eigenen Land. Die vielfältigen Landschaften und Regionen der Schweiz sind insbesondere im Freien reizvoll, weswegen sich jedes Jahr Tausende Outdoor-Urlauber hier aufhalten. Doch nicht nur Wandern und Klettern gehören zu den klassischen Aktivitäten in der Schweizer Landschaft, denn auch Radfahren und Mountainbiken stehen bei vielen Sportlern hoch im Kurs. Da liegt es nahe, das Auto für die Urlaubszeit einfach ganz stehen zu lassen und die freie Zeit bei einer Rundreise mit dem Rad zu nutzen. Wer sich hierauf gut vorbereitet und die eigene Sicherheit nicht vergisst, geniesst während der Sommermonate ein ganz besonderes Urlaubsgefühl.

Rechtzeitig mit dem Training starten

Ein Radurlaub, ungeachtet seiner Länge und der zu fahrenden Distanz, erfordert eine gute körperliche Konstitution. Immerhin werden hier täglich mehrere Kilometer Wegstrecke per Zweirad zurückgelegt und auf dem Rücken oder in den Satteltaschen sorgt das Reisegepäck für zusätzliches Gewicht. Auf ein vorbereitendes Training spätestens für einen zweimonatigen Zeitraum vor der Reise sollten Radurlauber daher nicht verzichten.

Im Fokus steht hier nicht nur die Ausdauer, die mit Übungen und Workouts wie

  • Tabata
  • Schwimmen
  • Joggen
  • oder Radfahren selbst

gezielt verbessert werden kann, sondern auch die Muskelkraft. Die Muskeln in den Beinen und auch die Stützmuskulatur, die den Rumpf festigt, werden beim Radfahren sehr stark gefordert. Nicht zu vergessen sind auch die Armmuskeln, die für einen sicheren Griff und einen stabilen Sitz auf dem Rad sorgen. Anregungen zum Trainieren der Muskulatur hat holmesplace.ch zusammengestellt.

Wer rechtzeitig mit dem Training startet, wird pünktlich zum Urlaubsbeginn länger durchhalten und kräftiger in die Pedale treten können. Dies wirkt sich auch auf den Muskelkater aus, der nach der ersten Etappe auf die Reisenden wartet. Er schmerzt bei guter Konstitution weitaus geringer und kann sogar ganz ausbleiben.

Routenplanung und Sicherheit auf Reisen

Bevor die Reise beginnen kann, sollten künftige Urlauber zunächst eine konkrete Route entwerfen. Die eigene Leistungsfähigkeit bestimmt hierbei die Länge der täglichen Etappen und sollte nicht überschätzt werden. Sonst kann es schnell passieren, dass schon nach der zweiten Etappe eine starke Überforderung eintritt, die das Verletzungsrisiko steigert und den Spass am Fahren zunichtemacht. Allgemein sollten Radurlauber von einer täglichen Fahrzeit ausgehen, die vier Stunden nicht übersteigt. So bleibt genügend Zeit für ein Frühstück am Morgen und Erholung am Abend. Auch Pausen lassen sich so leichter einplanen. Wer während dieser vier Stunden mit einer Geschwindigkeit zwischen dreizehn und 17 km/h unterwegs ist, dürfte also etwa fünfzig bis siebzig Kilometer täglich schaffen.

 

Etwa vier Stunden Fahrzeit pro Tag sind ausreichend für einen erholsamen Urlaub. (Symbolbild) - skeeze (CC0 Public Domain)

Für die Start- und Endpunkte der täglichen Etappen haben Radreisende mehrere Möglichkeiten. So können Sie mehrere Hotels und Gasthöfe ansteuern, in denen sie schon zuvor Zimmer gebucht haben. Doch auch Jugendherbergen und Ferienwohnungen sind eine Option für Reisende, die nicht unbedingt Hotelkomfort brauchen.

Was die eigene Sicherheit betrifft, sollten insbesondere Radfahrer gut auf sich achten. Die Statistik der Schweizerischen Eidgenossenschaft wies immerhin 4004 Fahrradunfälle im Jahr 2015 aus. Daher kommt es bei der Rad-Rundreise nicht nur auf eine umsichtige und vorausschauende Fahrweise an. Auch sollten Radfahrer sich nur im Rahmen ihrer eigenen Leistungsfähigkeit bewegen. Rasante Downhill-Strecken können sonst schnell im Krankenhaus enden.

Ohne Helm dürfen Radfahrer nicht starten. (Symbolbild) - Simon (CC0 Public Domain)

Um körperlich gut geschützt zu bleiben, braucht es selbstverständlich eine solide Velo Ausrüstung. Insbesondere die Auswahl des Helms ist eine wichtige Aufgabe. Nach Angaben dieser Seite sollte ein guter Fahrradhelm weder drücken noch wackeln, sollte leicht sein und den Kopfbereich gut belüften. Individuell verstellbar und so konzipiert, dass sowohl die Schläfen, der Hinterkopf und auch die Stirn sicher bedeckt sind, bietet der Helm den meisten Schutz. Auch rund um die Bekleidung auf dem Rad gibt es einige wichtige Details. "Tragen Sie helle Kleidung, denn in der Dunkelheit ist die Unfallgefahr dreimal höher als am Tag. Es wird daher empfohlen, eine reflektierende Weste und reflektierende Armbinden oder Kleidung mit reflektierenden Streifen zu tragen.", (Quelle: https://www.tcs.ch/de/testberichte-rat/transportmittel/velo.php) Das Gesäss schützt eine Hose mit verstärktem Boden zusätzlich vor dem starken Druck während der Fahrt und die Schuhe sollten möglichst ohne störende Schnürsenkel auskommen. Öffnen sich diese, entstünde sonst unter Umständen eine gefährliche Situation.

Der Rucksack, in dem sich Wechselkleidung, Verpflegung und Hygieneutensilien befinden, sollte sicher auf dem Rücken liegen, nicht zu schwer beladen sein und zudem mit einem Zusatzgurt im Brustbereich verschlossen werden können. Modelle mit einem belüftenden Netz am Rücken erweisen sich für Radfahrer als besonders angenehm.

Versicherungen für den Ernstfall abschliessen

Ein weiterer wichtiger Punkt bei der Planung einer langen Radrundreise sind auch die entsprechenden Versicherungen. Wer sich gut abgesichert auf Reisen begibt, muss finanzielle Probleme kaum fürchten, da sich nahezu jeder Bereich absichern lässt. Die wichtigsten beiden Versicherungen, die Radreisende vorweisen können sollten, sind

 

  • die Krankenversicherung
  • und auch die Unfallversicherung

 

Es sollte vorab auch geklärt werden, welche Aktivitäten die Unfallversicherung in ihren Leistungskatalog aufgenommen hat, um eine mögliche Leistungsverweigerung zu vermeiden. Bei der Krankenversicherung kann es sich lohnen, die obligatorische Grundversorgung genauer unter die Lupe zu nehmen und gegebenenfalls Zusatzversicherungen aufzunehmen.

Eine Privathaftpflicht schützt ausserdem vor Kosten, die bei einem selbstverschuldeten Unfall auf den Plan treten. Werden hier Personen oder Gegenstände verletzt oder beschädigt, kann das ohne Versicherung schnell sehr teuer werden.

Auch das Rad, insbesondere wenn es sich um ein teures Modell handelt, sollte zusätzlich abgesichert werden. Ein Fahrradschloss genügt hier nicht, denn dieses stellt für erfahrene Diebe kaum ein Hindernis dar. Verfügt der Radbesitzer ohnehin über eine Hausratversicherung, so sollte er das Rad zusätzlich gegen einen Diebstahl auswärts absichern und die Deckungssumme der Versicherung dem Wert des Rades anpassen.