Sicherheitsempfehlungen bei J+S sollen digitaler werden

(Bildquelle: Alexandra_Koch (CC0))

Die BFU arbeitet seit vielen Jahren mit dem Bundesamt für Sport BASPO zusammen, damit rund 637'000 Kinder und Jugendliche in den Genuss von Sport mit möglichst geringem Unfallrisiko kommen. Eine Studie zeigt nun, dass die gemeinsam erarbeiteten Merkblätter zur Unfallprävention rege genutzt werden. Gleichzeitig zeigt sie Optimierungsmöglichkeiten auf. Um das Angebot in die Zukunft zu führen, sollten die Präventionsempfehlungen vermehrt digital verfügbar sein.

Die BFU und das BASPO arbeiten seit Langem zusammen für die Prävention von Sportunfällen. Nach Inkrafttreten des revidierten Sportförderungsgesetzes im Jahr 2012 haben die beiden Partner für alle 70 Sportarten des J+S-Programms Merkblätter entwickelt. Diese enthalten die wichtigsten Präventionsempfehlungen und dienen als Checklisten. Sie helfen dabei, den rund 637'000 Kindern und Jugendlichen im Alter von 5 bis 20 Jahren möglichst sichere sportliche Aktivitäten anzubieten.

J+S-Leitende kennen und verwenden die Merkblätter

Im Auftrag von BFU und BASPO haben Fachleute die Wirkung dieser Merkblätter untersucht: Inwieweit sind die darin genannten Empfehlungen bekannt? Werden sie von den J+S-Expertinnen und J+S-Leitern tatsächlich angewandt? Anhand explorativer Interviews, Fallstudien und einer Onlineumfrage bei über 3'700 J+S-Expertinnen und -Leitern stellten die Fachleute fest, dass das Konzept im Allgemeinen gut akzeptiert ist. Die zur Verfügung gestellten Merkblätter werden in der J+S-Aus- und -Weiterbildung sowie in der Sportpraxis verwendet, um die Sicherheit beim Sport zu gewährleisten.

Die Auswertung zeigt, dass fast 9 von 10 befragten Personen mit dem Merkblatt zur Unfallprävention in ihrer Sportart vertraut sind. Von den Leitenden gab jede zweite Person an, im J+S-Leiterkurs oder an einem Weiterbildungsmodul von den Merkblättern erfahren zu haben. Von jenen Leiterinnen und Leitern, die das Merkblatt für ihre Sportart kennen, berücksichtigen 80 Prozent die darin genannten Empfehlungen für ihre sportlichen Angebote.

In den Interviews wurden auch Faktoren genannt, die das Vermitteln der Sicherheitsempfehlungen beeinträchtigen können: So erschwere die Hektik im Trainingsalltag manchmal eine wirksame Umsetzung. Ebenfalls erwähnt wurden schlechte Vorbilder sowie Entwicklungen in der Sportindustrie, die den Zielen der Unfallprävention zuwiderlaufen.

Mehr digitale Angebote, um Jüngere zu erreichen

Daneben schlägt der Bericht mehrere Möglichkeiten vor, wie sich der Bekanntheitsgrad der Merkblätter weiter steigern lässt. Diese sind heute den jüngeren Leiterinnen und Leitern weniger bekannt als den älteren. Es besteht das Bedürfnis nach einer stärkeren Digitalisierung - etwa durch das Integrieren der Merkblätter in E-Learning-Plattformen oder Apps. Zudem sollten die Checklisten in allen Kursleiterdossiers enthalten sein, was noch nicht bei sämtlichen Sportarten der Fall ist.