Schweizer Handballerinnen schlagen auch Finnland

Charlotte Kähr in Aktion.
Charlotte Kähr in Aktion. (Bildquelle: Alexander Wagner)

Die Schweizer Frauen haben an der WM-Qualifikation in Siggenthal auch das zweite Spiel gewonnen. Gegen Finnland setzte sich die SHV-Auswahl mit 21:10 (10:7) durch. Am Sonntag (15 Uhr) geht es in der GoEasy Arena gegen die Färöer Inseln um den Gruppensieg.

Der sechste Sieg für die Schweizerinnen im sechsten Aufeinandertreffen mit Finnland stand vor 975 Zuschauern zu keiner Zeit in Frage. Zwar begann die im Vergleich zum Vortag noch weiter verjüngte Mannschaft von Trainer Martin Albertsen etwas nervös und beging ein paar Fehler, doch mit einem Zwischenspurt zum 5:1 (13.) lenkte sie den Match früh in die richtigen Bahnen.

Dass der Erfolg so deutlich ausfiel, lag zu einem grossen Teil an Torhüterin Manuela Brütsch. Sie kam gegen Ende der ersten Halbzeit für Sladana Dokovic in die Partie und machte fortan den Laden dicht. Bis zur Schlusssirene wehrte sie 16 (!) der 20 Würfe ab, die auf ihr Tor geflogen kamen - was einer überragenden Abwehrquote von 80 Prozent entsprach.

Die 34-jährige Torhüterin profitierte dabei in ihrem 130. Länderspiel wie schon am Freitag von einer gut organisierten und beweglichen Verteidigung. Allgemein gab die Defensive den Schweizerinnen über die ganze Partie die nötige Sicherheit, und sie verzieh auch die mitunter doch zahlreich vergebenen Torchancen. Finnland benötigte ganze 14 Minuten, um nach der Pause den ersten Treffer zu erzielen. Die Partie war zu diesem Zeitpunkt beim Stand von 15:7 längst entschieden.

Lisa Frey brilliert mit fünf Toren

Beeindruckend war der diskussionslose Schweizer Erfolg vor allem deshalb, weil Trainer Martin Albertsen seinen jungen Spielerinnen enorm viel Einsatzzeit gewährte. Zeitweise spielte die Schweiz mit Malin Altherr (15), Charlotte Kähr (17) und Anina Steiner (18) im Rückraum. Kähr machte kurz nach ihrer Einwechslung gleich mit drei Toren auf sich aufmerksam. Erfolgreichste Torschützin war wie schon am Freitag Lisa Frey mit fünf Treffern.

Dank dem zweiten Sieg im zweiten Spiel an der WM-Qualifikation in Siggenthal steht die Schweiz vor dem letzten Tag alleine an der Tabellenspitze. Und doch braucht es am Sonntag zwingend einen Punktgewinn, um erstmals seit 2004 den Sprung in die Playoffs zu schaffen. Die Färöer Inseln düpierten am Samstag Litauen mit 25:21 und stellten damit die Ausgangslage auf den Kopf. Die Schweiz hat aber alles in ihren eigenen Händen.

Finnland – Schweiz 10:21 (7:10)

GoEasy Arena, Siggenthal – 975 Zuschauer – Sr. Christidi/Papamattheou (GRE).

Torfolge: 0:1, 1:1, 1:5 (13.), 3:7, 5:7, 5:8, 7:10; 7:15 (44.), 9:15, 9:21, 10:21.

Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Finnland; 1mal 2 Minuten gegen die Schweiz.

Schweiz: Dokovic/Brütsch (ab 22.); Wick, Lisa Frey (5/1), Gautschi (4/1), Hodel (1), Decurtins, Kähr (3), Altherr (1), Noëlle Frey (1), Eugster, Wyder (2/1), Murer (1), Spaar (3), Steiner.

Bemerkungen: Schweiz ohne Kündig, Csebits, Albrecht (alle verletzt), Morf, Traber, Veit (alle überzählig) und Schüpbach (nicht eingesetzt). Steiner schiesst Penalty an die Latte (55./9:19).