Zürich

Massive Auswirkungen der Pandemie auf Arbeitsmarkt und Betriebe

Symbolbild
Symbolbild (Bildquelle: Free-Photos (CC0))

Im Kanton Zürich sind in den letzten Wochen die Neuanmeldungen auf den RAV und die Voranmeldungen von Kurzarbeit massiv angestiegen. Zur Bewältigung der hohen Antragsvolumen setzt das Amt für Wirtschaft und Arbeit auf personelle Verstärkung, Prozessoptimierung und neu auf eine digitale Verarbeitung der Kurzarbeitsentschädigung.

Rund 11‘000 Personen haben sich im März neu auf dem RAV angemeldet, mehr als doppelt so viele als in den vergangenen Monaten. Die Arbeitslosenquote ist um 0.5 Prozentpunkte auf 2.8 Prozent im März und damit mehr als in der gesamten Schweiz angestiegen. Vorstellig werden beim RAV vermehrt Berufseinsteigende im Alter von 20 bis 30 Jahren, während die älteren Stellensuchenden vorerst weniger zum Anstieg der Neuanmeldungen beitragen. Von Arbeitslosigkeit besonders betroffene Branchen sind neben anderen das Gastgewerbe und der Wirtschaftszweig Kunst, Unterhaltung und Erholung.

Branchen unterschiedlich betroffen

Auch die Kurzarbeitsgesuche stammen aus jenen Wirtschaftszweigen, die von behördlichen Massnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus eingeschränkt oder zum Stillstand gezwungen worden sind: das Gastgewerbe, die Kunst, Unterhaltung und Erholung, sowie freiberufliche, technische und wissenschaftliche Dienstleistungen, der Detail- und Grosshandel und das Baugewerbe.

Bis zum 14. April 2020 hat das Amt für Wirtschaft und Arbeit Kurzarbeitsgesuche von 28‘085 Betrieben bewilligt, die insgesamt 345‘460 Arbeitnehmende voraussichtlich für Kurzarbeit angemeldet haben. Somit sind rund ein Drittel aller Beschäftigten im Kanton Zürich davon betroffen. Ihre Arbeitgeber sind auf eine rasche Auszahlung der Kurzarbeitsentschädigung angewiesen.

Zürichs digitale Lösung zur effizienteren Abwicklung der Kurzarbeit

Angesichts des extremen Volumens an Voranmeldungen ist eine nahezu ebenso grosse Menge an Abrechnungen von Kurzarbeitsentschädigung zu erwarten. Der Löwenanteil kommt der kantonalen Arbeitslosenkasse zu, da sich die meisten Arbeitgeber für sie entscheiden. Die schweizweit geltenden Abrechnungsprozesse beinhalten allerdings Medienbrüche und erfordern manuelle Eingaben. Eine digitale Lösung wurde deshalb dringlich.

Das Amt für Wirtschaft und Arbeit der Volkswirtschaftsdirektion sowie das Amt für Informatik der Finanzdirektion haben im Einverständnis mit dem Staatssekretariat für Wirtschaft (seco) ein Webformular mit Robotics-gesteuertem Datentransfer in das Bundes-Abrechnungssystem entwickelt. Dieser Schritt beschleunigt Abrechnungen und damit auch die Auszahlungen. Das neue Webformular ist ein intelligentes und effizientes System. So werden gewisse Eingaben automatisch auf ihre Richtigkeit überprüft, und der Software-Roboter automatisiert diverse Arbeitsschritte bei der Auszahlung.

«Digitale Lösung entlastet Wirtschaft und Verwaltung»

Der Durchbruch im Kanton Zürich ist also erzielt. Die Kurzarbeits-Prozesse sind optimiert. Regierungspräsidentin und Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh: «Das war nötig. Denn ohne Digitalisierung wäre die Arbeitslast für das AWA in den nächsten Wochen und Monaten fast nicht zu bewältigen gewesen. Die neue digitale Lösung entlastet die Wirtschaft – und sie entlastet die Verwaltung».