Komatrinker sind eher Social-Media-süchtig

(Bildquelle: bridgesward (CC0))

Laut einer aktuellen Studie zeigen junge Komatrinker eher Anzeichen einer Sucht nach Social Media. Texanische Wissenschaftler hoffen nun auf neue Ansätze im Kampf gegen Alkoholexzesse.

Die Komatrinker unter den Studenten posten eher auf sozialen Medien, während sie unter Alkoholeinfluss stehen - und dabei leicht auch Dinge, die sie später bereuen. Zudem zeigen sie eher Anzeichen einer Social-Media-Sucht. Das hat eine neue Studie von Forschern der Texas State University http://txstate.edu ergeben. Die Wissenschaftler hoffen aber, dass gerade soziale Medien dazu beitragen könnten, exzessives Trinken von Alkohol zu verhindern.

Enthemmter Unfug

"Wenn sich junge Studenten durch Alkohol enthemmt fühlen, posten sie vielleicht eher unangemessenes Material, ohne an künftige Folgen zu denken", sagt Studienleiterin Natalie Ceballos. Die Psychologin verweist darauf, dass sich betrunkener Social-Media-Unfug letztlich auch auf Bewerbungen auswirken könnte. Um den Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und Social-Media-Aktivität besser zu verstehen, hat sie daher mit ihrem Team 425 Studenten im Alter von 18 bis 25 Jahren zu Trinkgewohnheiten und Social-Media-Nutzung befragt.

Dabei hat sich gezeigt, dass Studenten, die zumindest einmal an einem exzessiven Trinkgelage beteiligt waren, eher in betrunkenem Zustand auf sozialen Medien posten als jene, die allenfalls in Massen trinken. Komatrinker nutzen zudem mehr unterschiedliche Plattformen, investieren emotional auch mehr in Social Media und zeigen tendenziell eher Anzeichen einer entsprechenden Sucht. "Vielleicht sind positive Reaktionen auf sozialen Medien für Studenten 'belohnend', ähnlich wie bei anderen Suchtverhalten, und sie werden mit der Zeit 'abhängig'", mutmasst Ceballos.

Neue Interventionen

Den Forschern zufolge könnte es aber auch sein, dass soziale Medien letztendlich helfen werden, Alkoholexzesse zu verhindern. Es wäre nämlich denkbar, sie für Interventionen zu nutzen, wenn geselliges Trinken droht, in ein waschechtes Saufgelage auszuarten. Technisch sollte das laut Ceballos mithilfe von Biosensoren, die Alkoholkonsum erkennen, schon in naher Zukunft machbar sein.

Damit dieser Ansatz funktioniert, müssten Interventionsmechanismen natürlich auch Plattformen nutzen, die bei Studenten beliebt sind. Hier stehen der Umfrage zufolge Snapchat und Instagram an der Spitze. "Facebook büsst bei jungen Nutzern an Beliebtheit ein", halten indes die Forscher fest. Allerdings nutzen gerade Komatrinker das soziale Netzwerk noch eher.