Nidwalden

Kanton Nidwalden setzt sich für den Erhalt seltener Flechtenarten ein

Regierungsrat Joe Christen (v.l.), Bruno Lussi (1. Bannwart Alp Steinalp) und Heinz Amstad (2. Bannwart Alp Steinalp).
Regierungsrat Joe Christen (v.l.), Bruno Lussi (1. Bannwart Alp Steinalp) und Heinz Amstad (2. Bannwart Alp Steinalp). (Bildquelle: Staatskanzlei Nidwalden)

Die Alpgenossenschaft Steinalp hat mit dem Kanton Nidwalden einen Vertrag für ein Waldreservat unterzeichnet. Die Eigentümerin ist bereit, den Wald während 50 Jahren nur eingeschränkt zu nutzen. Das Hauptziel ist der Erhalt und die Förderung seltener Flechten an den Bäumen in diesem Gebiet.

Das neue Waldreservat mit einer Fläche von 57 Hektaren ist das erste in der Gemeinde Wolfenschiessen. Der Steinalper Wald eignet sich besonders gut dafür, weil er mangels Häuser und Verkehrswege keine Schutzaufgaben zu erfüllen hat. Er ist für die Holznutzung wenig interessant, da er nicht mit einer Forststrasse erschlossen ist.

Das Gebiet zeichnet sich durch einen grossen Reichtum an baumbewohnenden Flechtenarten aus. Unter den 143 Gattungen befinden sich auch sehr seltene, so etwa die Mehlige Strahlenflechte, die in der Schweiz als ausgestorben galt. Auch das vom Aussterben bedrohte Schrift-Spaltauge konnte nachgewiesen werden.

Über 40 Zeigerarten

Zusätzlich zeichnet sich das Waldreservat durch das Auftreten von über 40 Zeigerarten für eine lange ökologische Kontinuität in den Wäldern aus. Zeigerarten sind Lebewesen, die auf Umwelteinflüsse mit Veränderungen ihrer Lebensfunktionen reagieren. Ein weiteres Ziel des neuen Waldreservats ist die Erhaltung und Förderung der vorhandenen Strukturen für das Birkwild. Um die Ziele zu erreichen, braucht es weiterhin gezielte forstliche Eingriffe im Waldreservat.

Grundlage für die Ausscheidung von Reservaten bildet das kantonale Waldreservatskonzept aus dem Jahr 2009. Demnach sollen bis zum Jahr 2030 10 Prozent der Waldfläche als Reservate langfristig gesichert sein. Dies entspricht 800 Hektaren. Mit dem Gebiet im Steinalper Wald und inzwischen total 13 Waldreservaten mit 625 Hektaren ist der Kanton Nidwalden dem Ziel einen wichtigen Schritt nähergekommen.