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Erstickungsunfälle Schweiz - Jedes Jahr sterben durchschnittlich zwei Kinder unter 5 Jahren!

(Symbolbild)
(Symbolbild) (Bildquelle: Alexas_Fotos on pixabay)

Jede dritte Person in der Schweiz glaubt, dass eine Cherrytomate für Kleinkinder ungefährlich sei. Dabei ist für Kleinkinder das Risiko, an Lebensmitteln dieser Grösse zu ersticken, sehr real – obwohl man diesen Esswaren die Gefahr nicht ansieht.

Jedes Jahr sterben in der Schweiz durchschnittlich zwei Kinder unter fünf Jahren bei Erstickungsunfällen. Deshalb empfiehlt die BFU, Gegenstände und Lebensmittel, die kleiner sind als ein Tischtennisball, ausser Reichweite von Kleinkindern aufzubewahren.

Die BFU-Bevölkerungsbefragung 2019 zeigt: Rund 90 % der Schweizer Bevölkerung wissen, dass Kleinkinder an einer Murmel oder einer Erdnuss ersticken können. Dass dies auf zahlreiche Lebensmittel zutrifft, wird jedoch von vielen unterschätzt. Fast jede dritte Person (31 %) glaubt, eine Cherrytomate zu essen, sei für Kleinkinder ungefährlich. Von Trauben glauben dies 23 %.

Wer selber Kinder hat oder regelmässig welche betreut, hat nicht zwingend ein besseres Gefahrenbewusstsein: Während in kinderlosen Haushalten 61 % der Personen eine Cherrytomate als für Kleinkinder gefährlich einschätzen, liegt in Haushalten mit Kindern unter 6 Jahren der entsprechende Anteil nur unwesentlich höher (64 %). Gemäss Fachleuten sind unter anderem auch Wienerli, Brotrinde, Karotten oder kleine Apfelstücke für Kleinkinder gefährlich.

Zwei Kinder unter fünf Jahren sterben in der Schweiz jedes Jahr bei Erstickungsunfällen, wie der langjährige Durchschnitt zeigt. Deshalb empfiehlt die BFU, Gegenstände und Lebensmittel, die kleiner sind als ein Tischtennisball, ausser Reichweite von Kleinkindern aufzubewahren. Ältere Kinder sollten zudem darauf aufmerksam gemacht werden, den Kleineren keine solchen Lebensmittel anzubieten und sie nicht mit kleinen Gegenständen spielen zu lassen.

Kleinkinder in der Badewanne immer beaufsichtigen

Ähnlich häufig sind tödliche Unfälle bei Kindern durch Ertrinken. Auch diese Gefahr unterschätzen viele Erwachsene: Ein Drittel von ihnen glaubt, ein Kleinkind könne ohne Aufsicht durch einen Erwachsenen in der Badewanne gelassen werden, wenn ältere Geschwister dabei sind. Es ist jedoch entscheidend, dass die Kleinsten im Wasser permanent von einer erwachsenen Person beaufsichtigt werden und in Griffnähe sind. Kinder können unerwartet untergehen und innert weniger Sekunden lautlos ertrinken.

Autofahren: Fahrerassistenzsysteme noch wenig verbreitet

Die BFU hat die Bevölkerung auch zu Themen rund um den Strassenverkehr befragt – unter anderem zu Fahrerassistenzsystemen in neueren Autos. Es zeigte sich, dass eine Mehrheit der Schweizer Bevölkerung solche Systeme kennt. Nur wenige sind aber mehrheitlich in Autos unterwegs, die über solche Fahrerassistenzsysteme verfügen.

Ein gutes Viertel der Schweizerinnen und Schweizer fährt regelmässig mit einem Auto mit Fernlichtassistent oder Einparkhilfe. Lediglich 11 % fahren regelmässig ein Fahrzeug mit Verkehrszeichenassistent – dieses System hilft unter anderem dabei, das geltende Tempolimit einzuhalten.

Die BFU ist davon überzeugt, dass Fahrerassistenzsysteme ein enormes Potenzial haben, schwere Verkehrsunfälle zu verhindern. Auf dem Internetportal smartrider.ch zeigt die BFU der Bevölkerung die Vorteile verschiedener Systeme auf, die in aktuellen Automodellen serienmässig oder auf Wunsch verfügbar sind. Wenige Klicks genügen, um die technische Ausstattung von Autos verschiedener Marken miteinander zu vergleichen.