Alkohol nicht in allen Freizeitaktivitäten gleich präsent

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(Symbolbild) (Bildquelle: Mediengestalter (CC0))

Laut einer neuen Befragung der bfu – Beratungsstelle für Unfallverhütung verzichtet die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung beim Sport, Heimwerken oder bei der Gartenarbeit auf Alkohol. Männer konsumieren bei solchen Aktivitäten häufiger Alkohol als Frauen. Diese und viele weitere Erkenntnisse liefert die neue bfu-Statistiksammlung STATUS 2018. Darin werden auch die jährlichen Unfallkosten neu beziffert.

Pro Jahr verletzen sich in der Schweiz rund 1 Million Menschen bei Nichtberufsunfällen, mehr als 2'400 sterben. Nicht nur im Strassenverkehr, sondern auch im Sport, sowie beim Arbeiten in Haus und Garten kann Alkohol dabei ein Einflussfaktor sein.

Anhand der neusten Befragungen der bfu lässt sich unter anderem aufzeigen, in welchen Sportarten wie häufig Alkohol konsumiert wird: So sagten 19 Prozent der Snowboarder, sie stünden beim Sport "oft" oder "gelegentlich" unter Alkoholeinfluss. Auch auf 15 Prozent der Skifahrer trifft dies gemäss der Befragung zu. Bei Wanderern sind es 11 Prozent, bei Fussballern 9 Prozent. Zudem gaben 6 Prozent an, unter Alkoholeinfluss schwimmen oder baden zu gehen. Bei all diesen Sportarten trinken Männer häufiger als Frauen. Und Deutschschweizer geben tendenziell öfter an, mit Alkohol im Blut Sport zu treiben als Westschweizer und Tessiner.

Auch Heimwerker- oder Gartenarbeiten sind für einen Teil der Schweizer Bevölkerung kein Grund, auf Alkohol zu verzichten. 9 Prozent der befragten Heimwerker und Heimwerkerinnen gaben an, vor solchen Arbeiten "oft" oder "gelegentlich" Alkohol zu konsumieren. Bei Gartenarbeiten sind es 11 Prozent. Die Statistik zeigt folglich, dass Alkoholkonsum bei all diesen Freizeitaktivitäten für eine Mehrheit kein Thema ist.

Ältere schützen sich vor Stürzen

Erfasst wurde für den STATUS 2018 unter anderem auch, mit welchen Mitteln sich die Bevölkerung gegen Unfälle schützt, beispielsweise gegen Stürze. So haben 40 Prozent der Befragten eine Gleitschutzmatte in ihrer Dusche oder Badewanne; bei den über 60-Jährigen sind es mehr als 50 Prozent. Ein ähnliches Bild zeigt sich bezüglich Teppichgleitschützen oder Haushaltleitern.

Unfälle kosten mindestens 12 Milliarden Franken pro Jahr

Neben Leid und Schmerz verursachen Unfälle auch Kosten. Diese volkswirtschaftlichen Auswirkungen von Nichtberufsunfällen lassen sich unterschiedlich berechnen: Die rein materiellen Kosten (unter anderem medizinische Leistungen, Polizei- und Rechtsfolgekosten, Sachschäden) betragen hierzulande pro Jahr rund 11,7 Milliarden Franken - das sind 1'400 Franken pro Einwohner.

Erstmals hat die bfu auch die immateriellen Kosten neu berechnet, nach dem angepassten OECD-Ansatz zur Zahlungsbereitschaft. Dabei wird berücksichtigt, wie viel die Menschen zu investieren bereit wären, um Unfalltote, Invaliditäten und weniger gravierende Verletzungen zu vermeiden. So gerechnet, kosten Nichtsberufsunfälle die Schweizer Volkswirtschaft jährlich sogar 96 Milliarden Franken – oder 11'500 Franken pro Kopf.

(Bildquelle: bfu)