Wo es auf Reisen heiss hergeht

(Bildquelle: infoticker)

Süsse Blümchen waren gestern: In diesem Jahr steht der Valentinstag ganz unter dem Motto von "50 Shades of Grey - Gefährliche Liebe". Der Kultbestseller kommt am 9. Februar in die deutschen Kinos und sorgt sicher für kreativere Geschenkideen für die Liebste, als Blumen und Pralinen. Der...

Venedig hinter der Maske

Während einer rund zweistündigen, privaten Tour erfahren die Teilnehmer alles über die verruchte Vergangenheit der Lagunenstadt. Venedig hat einige verführerische und dunkle Geheimnisse zu bieten, die sich mit denen von Christian Grey durchaus messen können.

Bereits vor Jahrhundert genossen hier die Adligen und Superreichen ein ausschweifendes, extravagantes Leben. Einer der berühmtesten Vertreter ist Giacomo Casanova. Der Rundgang startet am Campo San Bartolomeo, in der Nähe der Rialto-Brücke.

Eines der Highlights ist der Palast von Bianca Cappello, erst Geliebte und dann Frau von Francesco I., Grossherzog von Florenz. Direkt hinter dem Schloss befindet sich die berühmte Carampane, eine Art Altersheim für Prostituierte und die Ponte delle Tette ("Die Brücke der Brüste"), von der aus die Freier einen ersten Blick auf die Vorzüge der Prostituierten werfen konnten.

Der letzte Teil der Tour widmet sich dem Karneval von Venedig: In einem Traditionsgeschäft können die Besucher eine venezianische Maske erwerben und sich so auf die Fortsetzung mit Mr. Grey und Ana einstimmen. Ab 198 Euro für bis zu acht Personen.

Die verruchteste Stadt Europas: Amsterdam

Kaum eine Metropole verhält sich so liberal gegenüber Sex und Marihuana. Bei einer dreistündigen Tour im Rotlichtviertel, schon ab 30 Euro pro Person buchbar, erhalten die Teilnehmer tiefe Einblicke in die Geschichte und erfahren, welche Entwicklung Amsterdam hinter sich hat.

Endstation des Spaziergangs durch das Rotlichtviertel ist das Sexmuseum, das faszinierende Einblicke in die menschliche Sexualität bietet und Ausstellungen rund um berühmte Persönlichkeiten wie Mata Hari, Oscar Wilde und Marilyn Monroe.

Falls die weiblichen Besucher noch nicht genug von den verführerischen Seiten der niederländischen Stadt haben, sollten sie einen "Braut-in-spe-Workshop" besuchen. Dabei werden sie von einer professionellen Lehrerin in die Techniken und Künste des oralen Liebesspiels eingeführt. Der Kurs ist für jeden Junggesellinnen-Abschied ein Highlight und kostet ab 30 Euro pro Person.

"Oh la la!" statt "Kölle Alaaf!"

Bei diesem Streifzug durch das nächtliche Köln erfahren die Teilnehmer, warum es zu erheblichen Verkehrsproblemen im einstigen Rotlichtviertel kam und tauchen ein in die Welt von leichten Mädchen, schweren Jungs, düsteren Gestalten aus vergangenen Zeiten und fröhlichen Gemütern von heute.

Ausgangspunkt ist der Bahnhofsvorplatz, von dort startet der nächtliche Rundgang durch das Eigelstein-Viertel, der bis zum ältesten Bordell Kölns führt.

In Köln wird schnell deutlich, warum es sich um das "älteste Gewerbe der Welt" handelt, war doch bereits zur Römerzeit die käufliche Liebe ein grosses Thema. Hier erfahren die Teilnehmer auch, warum von "Rotlicht"-Distrikten gesprochen wird. Ab 12 Euro pro Person.

Einkaufen im Sex-Shop und auf ein Gläschen Hurenschnaps in Hamburg

Während der Führung durch St. Pauli lauschen die Besucher historischen und faszinierenden Geschichten über schöne Frauen und käuflicher Liebe.

Als Guide agiert eine im Stil der Prostituierten des 16. Jahrhunderts gekleidete Schauspielerin, die die Geschichte dieses Gewerbes lebendig wiedergibt. Wertvolle und spannende Hintergrundinformationen werden die Neugier der Teilnehmer befriedigen. Die auffällige rot-gelbe Flügelmütze war einst Pflicht für die Huren. Gemeinsam geht es auf Zeitreise, angefangen im alten Babylon.

Auch die Rolle der Kirche wird dabei beleuchtet. Zudem erfahren die künftigen RotlichtProfis, welche Tabus bezüglich Kleidung, Sexpraktiken oder "Spielzeugen" herrschen. Bevor es zum abschliessenden "Hurenschnaps" in ein Lokal geht, erhalten die Teilnehmer noch einen Gutschein, den sie bei einem Einkauf im Sexshop einlösen können. Ab 29,50 Euro pro Person.

Auf den Spuren der "Goodmother" der erotischen Literatur

In Wien bewegen sich die Teilnehmer abseits der klassischen Kaffeehaus-Kultur und lernen die angebliche, österreichische Prostituierte Josefine Mutzenbacher kennen, deren Novellen bis heute aller Welt bekannt sind. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts soll Josefine geboren worden und bereits früh in Kontakt mit dem Rotlicht-Milieu gekommen sein.

Ihre Bücher kursierten im literarischen Zirkel im Künstlercafé Griensteidl. Bis heute konnte nicht geklärt werden, ob die sehr detailreichen Novellen wirklich von einer "Wiener Dirne" verfasst wurden, oder das Werk eines cleveren Geschäftsmannes waren.

In Deutschland ist das um 1906 erschienen Buch bis heute auf der Liste der jugendgefährdenden Schriften. Ob Josefine real war oder nicht können die Teilnehmer der Tour selbst entscheiden, wenn sie sich mit der schlüpfrigen Historie der Stadt auseinandergesetzt haben. So waren in der Heimat des Wiener Schmähs Bordelle über 500 Jahre lang verboten - das Geschäft florierte dennoch prächtig. Ab 16 Euro pro Person.