Wildfleischimporte mit exotischer Geschmacksnote

(Bildquelle: infoticker)

Die Jagdsaison ist im Oktober in vollem Gang. Dies bietet Gelegenheit, die Importe von Wildfleisch näher zu betrachten. Die Einfuhren von Wildbret folgten in den letzten 10 Jahren einem negativen Trend und betrugen im Jahre 2015 noch 3'744 Tonnen. Mehr als die Hälfte der Importe kamen aus...

Im letzten Jahrzehnt durchlebten die Wildfleischimportei schwere Zeiten: So sackten sie zwischen 2008 und 2012 um einen Drittel ab, bevor sie wieder leicht anzogen. Zwischen 2005 und 2015 reduzierten sich die Importe um 10 Prozent, d. h. von 4'161 auf 3'744 Tonnen.

Diese Menge entspricht übrigens einer Portion von 450 Gramm pro Einwohner in der Schweiz. Im Vergleich dazu stiegen die Einfuhren aller Fleischwaren und geniessbaren Schlachtnebenerzeugnisse im gleichen Zeitraum um 15 Prozent auf 109'110 Tonnen (13,2 kg pro Einwohner)

Neuseeland im Fokus

Mit acht Vertretern unter den zehn wichtigsten Herkunftsländern, stammt der grösste Teil der Wildfleischimporte aus Europa. Es wird jedoch durchaus auch Fleisch aus exotischeren Regionen eingeführt. Rangmässig machte Österreich im Vergleich zu 2005 zwei Plätze gut und führte im Jahr 2015 mit einem Anteil von 26 Prozent (977 Tonnen; vor allem Hirsche und Rehe) die Rangliste an.

Den zweiten Platz belegte Neuseeland, welches für einen Viertel aller Zulieferungen verantwortlich war (927 Tonnen; praktisch nur Hirsche). 2005 hielt Neuseeland noch den Spitzenplatz inne (Anteil: 27%; 1 107 Tonnen). Das Podest komplettierte Slowenien (Anteil: 10%), gefolgt von Deutschland auf Rang 4 (Anteil: 8%). Hervorzuheben ist auch der 7. Platz Südafrikas (Anteil: 5 Prozent; 196 Tonnen), eines weiteren exotischen Landes, das bekannt ist für sein Straussenfleisch.

Unterschiedliche Preise je nach Ursprung

Der durchschnittliche Preis pro Kilo importiertem Wildfleisch schwoll in einem Jahrzehnt um 10 Prozent an, d. h. von 12,90 auf 14,20 Fr./kg. Das teuerste Wildbret stammte aus Südafrika (18,90 Fr./kg.). Die unterschiedlichen Preise sind jedoch kaum durch die geografische Entfernung erklärbar.

So war neuseeländisches Fleisch - mit 12,80 Fr./kg im Jahr 2015 - stets billiger als der Gesamtdurchschnitt. Dagegen erfuhren die Preise für Wildfleisch aus Tschechien, den Niederlanden und Belgien einen deutlichen Rückgang von 22 bis 43 Prozent.