Sucht Schweiz engagiert sich seit längerer Zeit im Bereich der Suchtprävention in den Unternehmen, dies unter anderem mit Beratungen von Unternehmen in der Westschweiz und mit weiteren Angeboten, die auf www.alkoholamarbeitsplatz.ch zusammengefasst sind.
In einer Umfrage unter KMUs hat Sucht Schweiz festgestellt, dass die Prävention unter Lehrlingen bisher noch wenig systematisch erfolgt und dass vor allem kleinere Betriebe kaum über Ressourcen verfügen, um mit Substanzkonsum von Lehrlingen umzugehen. "So schwelen Probleme an der Arbeit weiter und die Leistung der Betroffenen sinkt, bis es zum Lehrabbruch kommt. Dies müsste nicht sein", meint der Experte und Programmverantwortliche Dwight Rodrick.
Deshalb wurden nun neue webbasierte Angebote für Lehrbetriebe geschaffen, und zwar hauptsächlich:
- Ein Erklärvideo, das zeigt, wie z.B. bei Verdacht auf Cannabiskonsum das Problem angesprochen und gemanagt werden kann. Das Beispiel kann auch auf andere Substanzen und letztlich auch auf andere Ursachen für Leistungsprobleme übertragen werden.
- Der PDF-Leitfaden "Cannabiskonsum bei Lernenden: Wie reagieren?" für BerufsbildnerInnen als Ergänzung der Broschüre "Suchtmittelkonsum während der Lehrzeit".
Mit diesen Elementen sowie einem Reglementsmodell und der Verlinkung mit dem Adressverzeichnis des nationalen Suchtindex wurde die Website www.alkoholamarbeitsplatz.ch ausgebaut und für Unternehmen noch nützlicher gemacht.
Video für ArbeitskollegInnen
Gleichzeitig hat Sucht Schweiz auch ein Video produziert, das aufzeigt, wie Angestellte einen Arbeitskollegen auf ein Konsumproblem ansprechen können, wenn sie ein solches vermuten. Denn auch unter Arbeitskollegen besteht oft ein grosses Unwohlsein, wenn Leistungen sinken und der Verdacht auf ein Problem besteht, aber niemand es wagt, das Problem anzusprechen. Bis es schliesslich zum Eklat kommt. Auch das müsste nicht sein!
Das Video ergänzt die bereits vorhandene Broschüre "Alkoholprobleme am Arbeitsplatz. Hinweise für Mitarbeitende" und wurde wie auch das Video für die BerufsbildnerInnen zusammen mit Teenergy produziert.
Artikelfoto: Maximilian Plenert (CC BY-NC 2.0)