Wenn Buben das Lachen vergeht, kann das Schlimmes bedeuten

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Zwecks einer Studie wurden 92 Buben untersucht, ob sie von Ausgelassenheit angesteckt werden. Das Ergebnis: Jungen, die nicht mitlachen, sind in einer ganz bestimmten Sache gefährdet.

Jungen, die vom Lachen ihrer Umgebung nicht angesteckt werden, laufen im Erwachsenenalter Gefahr, psychopathische Züge zu entwickeln. Dies geht aus einer aktuellen Studie hervor, die von Forschen des University College London durchgeführt worden ist. Die Wissenschaftler haben bei ihrer Erhebung das Verhalten von 92 Jungen im Alter zwischen elf und 16 Jahren untersucht.

Forschungsansätze vielfältig

"Die meisten vorausgehenden Studien haben sich darauf fokussiert, wie Individuen mit psychopathischen Eigenschaften negative Emotionen verarbeiten und wie diese fehlende Reaktion die Aggression gegenüber Mitmenschen erklärt", schildert Studienleiterin Essi Viding vom University College London. Diese Forschungsarbeit sei wichtig, aber unzureichend in der Erklärung, warum die Bindung mit anderen scheitere.

Während 30 der untersuchten Jungen normales Verhalten gezeigt haben, wurden 62 als störend oder gefühlskalt deklariert. Diese Eigenschaften sehen die Forscher als charakteristische Merkmale für Individuen, die einem höheren Risiko ausgesetzt sind, Psychopathie zu entwickeln. "Natürlich kann man Kinder nicht als Psychopathen abstempeln", fügt Viding hinzu. "Bei Psychopathie handelt es sich um eine psychische Störung, die ausschliesslich Erwachsene betrifft", erklärt die Forschungsleiterin.

Bewertung von Lachvideos

Bei der Studie wurde die kognitive Reaktion der Jungen auf ein Lachen in der Umgebung mittels Magnetresonanztomografie getestet. Laut einem Bericht der "Science Daily" haben die Probanden verschiedene Videos, in denen gelacht wurde, gesehen. Darunter ein echtes Lachen, ein gezwungenes Lachen sowie Weingeräusche. Anhand einer Skala von eins bis sieben sollten die Jungen bewerten, wie gern sie mitlachen würden und wie echt sich das Lachen wirkt. Jene Versuchsteilnehmer, die als störend und gefühlskalt eingestuft wurden, bewerteten das Lachen als weniger ansteckend.

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