Weniger Korruption dank Facebook

(Bildquelle: infoticker)

Soziale Netzwerke haben einen positiven Einfluss auf die Korruption. Denn besonders Länder mit eingeschränkter Pressefreiheit profitieren vom User-Protest.

Soziale Netzwerke wie Facebook tragen erheblich dazu bei, Korruption zu verhindern. Vor allem in Ländern mit eingeschränkter Presse- und Meinungsfreiheit wird dieser Effekt besonders deutlich. Zu diesem Ergebnis kommt der Wissenschaftler Sudipta Sarangi vom Virginia Tech Department of Economics in seiner Forschungsarbeit, für die er mehr als 150 Länder untersucht hat.

Redefreiheit bewahren

"Diese Studie unterstreicht die Wichtigkeit von Redefreiheit im Internet, die in vielen Ländern der Welt bedroht ist", so Sarangi. Je aktiver nämlich ein Volk in Facebook aktiv ist, desto höher sei auch die Wahrscheinlichkeit, dass Korruption in der Regierung auf harten Widerstand stosse.

Soziale Netzwerke seien demnach vor allem dort von grossem Nutzen, wo die Pressefreiheit generell sehr eingeschränkt ist. Problematisch sei jedoch die wachsende Zensur von Inhalten. Die Redefreiheit im Internet müsse daher erhalten bleiben, damit Bevölkerungen profitieren.

Grosser Einfluss in unterdrückten Ländern

Sarangi zeigt in seiner Studie, dass die meisten Inhalte gegen Korruption von ganz normalen Usern kreiert und individuell geteilt werden. Dabei wächst das Publikum mit jedem Posting und der Einfluss wird erhöht. Gerade in stark unterdrückten Ländern ist der Einfluss auf die Nutzer gross.

Vergleiche mit Zuständen in Zeiten vor Facebook bestätigen dies: "Indem wir nun beweisen können, dass soziale Medien einen negativen Einfluss auf Korruption haben, können wir hiermit einen weiteren Grund liefern, der für die Freiheit im Internet spricht", erklärt Sarangi.

Social Media als Helfer

"Im Zusammenhang mit der Studie ist es nun sehr wichtig, sich anzuschauen, wie Plattformen wie Facebook genutzt werden können, um soziale Probleme - besonders unter Korruption - zu lösen", sagt Brandi Watkins vom Virginia Tech College of Liberal Arts and Human Sciences.

Der US-Sender CNN berichtete im Februar, dass auf Facebook zwei Mrd. Nutzer aktiv seien. Die Aktivität unterscheide sich jedoch in verschiedenen Ländern. Eine weniger aktive Nutzerschaft bedeutet laut der Studie zumeist auch ein eher korruptes Land.

Artikelfoto: Simon (CC0 Public Domain)