Wachstumstempo der Exporte drosselt sich

(Bildquelle: infoticker)

Die Exporte legten im Juli 2017 arbeitstagbereinigt zwar um 4,5 Prozent zu, verloren aber imVergleich zu den beiden Vormonaten an Dynamik. Derweil glitten die Importe leicht insMinus (- 0,5 %). Die Handelsbilanz wies einen hohen Überschuss von 3,6 Mrd. Franken aus.

Arbeitstagbereinigt wuchsen die Exporte im Juli 2017 zum Vorjahr um 4,5 Prozent (real: + 0,6 %). Allerdings gingen die Ausfuhren - nach den beiden Vormonaten auf hohem Niveau - gegenüber dem Juni 2017 (saisonbereinigt) um 2,0 Prozent zurück (real: -1,7 %).

Die Importe nahmen arbeitstagbereinigt innert Jahresfrist leicht ab (- 0,5 %; real: - 0,9 %), saisonbereinigt (Vormonatsvergleich) sanken sie jedoch um 4,8 Prozent (real: - 1,0 %). Damit erfuhr der seit Jahresbeginn registrierte Aufwärtstrend vorläufig einen Dämpfer.

Exporte in die USA erhöhen sich um 837 Mio. Franken

Im Juli 2017 entwickelten sich die einzelnen Warensegmente innerhalb einer grossen Spannweite: Mit + 27 Prozent wuchs der Versand von Textilien, Bekleidung und Schuhen (Rücksendungen) am stärksten, während am anderen Ende der Skala die Ausfuhren von Bijouterie und Juwelierwaren um einen Fünftel tiefer lagen als im Vorjahr.

Die Lieferungen im Fahrzeugbereich erhöhten sich um 16 Prozent (Schienen- und Luftfahrzeuge). Derweil steuerte die grösste Sparte, die chemisch-pharmazeutischen Produkte, mit + 10 Prozent allein 819 Mio. Fr. an das Gesamtexportplus bei. Hier legten die immunologischen Produkte um einen Drittel bzw. 646 Mio. Fr. zu. Die Ausfuhren von Metallen erhöhten sich um 9 Prozent und jene von Uhren um 4 Prozent. Während der Absatz von Präzisionsinstrumenten um 1 Prozent zunahm, ging jener von Maschinen und Elektronik um 1 Prozent zurück.

Abgesehen von Europa (- 4 %) setzte die Schweiz in den beiden anderen grossen Absatzmärkten wertmässig mehr Güter ab: in Nordamerika waren es drei Zehntel (USA: + 837 Mio. Fr.; Pharma) und in Asien 9 % mehr. Im asiatischen Raum stiegen namentlich die Lieferungen nach Singapur (+ 213 Mio. Fr.; Pharma) und Hongkong (+ 89 Mio. Fr.) markant.

In Europa drückten insbesondere die gesunkenen Exporte nach Frankreich (- 375 Mio. Fr.) und Deutschland (- 122 Mio. Fr.) auf das Gesamtergebnis; bei Frankreich waren vor allem die Bijouterie und Juwelierwaren betroffen. Deutlich im Plus lagen derweil die Ausfuhren nach Italien (+ 99 Mio. Fr.).

Importe: 7 von 12 Warengruppen trotzdem im Plus

Das leichte Gesamtminus basierte auf den gesunkenen Importen von Fahrzeugen (- 320 Mio. Fr.; Verkehrsflugzeuge) sowie Bijouterie und Juwelierwaren (- 186 Mio. Fr.). Rückläufig waren ferner die Bezüge von Energieträgern (- 4 %; real: - 9 %). Auf der Plusseite standen unter anderem die umsatzgrösste Gruppe, die chemisch-pharmazeutischen Produkten, mit einem Anstieg von 8 Prozent bzw. + 305 Mio. Franken.

Um einen Zehntel expandierten die Einfuhren von Metallen, während jene von Textilien, Bekleidung und Schuhen um 9 Prozent (real: - 0 %) stiegen. In der chemisch-pharmazeutischen Sparte wuchsen die Bezüge von Roh- und Grundstoffen um 298 Mio. und jene von immunologischen Produkten um 210 Mio. Franken. Dagegen sanken die Importe von pharmazeutischen Wirkstoffen. Bei Maschinen und Elektronik (+ 6 %) fielen die nichtelektrischen Kraftmaschinen mit + 61 Mio. Fr. bzw. + 56 Prozent auf. Um 6 Prozent weiteten sich die Zufuhren von Kunststoffen aus.

Geografisch rührte das Minus der Gesamtimporte von den rückläufigen Einfuhren aus Nordamerika bzw. den USA (- 372 Mio. Fr.; Verkehrsflugzeug) her. Dagegen stiegen die Bezüge aus den beiden anderen wichtigen Kontinenten, Asien und Europa, um 2 bzw. 4 Prozent. Beim Erstgenannten standen u. a. den Mehreinfuhren aus China deutlich gesunkene Importe aus Vietnam gegenüber. In Europa ragte die höhere Nachfrage nach Waren aus dem Vereinigten Königreich (Pharma) bzw. Italien hervor (+ 197 bzw. + 153 Mio. Fr.). Derweil sanken die Zufuhren aus Frankreich. 

Artikelfoto: Tristan Taussac (CC BY-ND 2.0)