Ebola-Virus neun Monate im Sperma nachweisbar

(Bildquelle: infoticker)

Gefährliche Krankheit sexuell übertragbar. Verhütung extrem wichtig.

Ebola ist im Sperma von Überlebenden länger zu finden als bisher angenommen. Laut einer im "New England Journal of Medicine" veröffentlichten Studie war der Nachweis bei zwei Dritteln der Männer noch nach sechs Monaten möglich, bei einem Viertel sogar nach neun Monaten. Eine weitere Studie in diesem Magazin berichtet von einem Fall, bei dem das Virus durch einen Sexualkontakt mit einem Überlebenden sechs Monate nach dem Einsetzen der Symptome übertragen wurde. Männer, die die Krankheit überlebt haben, werden bereits dazu angehalten, Kondome zu benutzen.

Analysen bringen Sicherheit

Bei früheren Ausbrüchen des Ebola-Fiebers war das Virus im Sperma 82 Tage nach dem Einsetzen der Symptome nachweisbar. In Westafrika hat eine grosse Anzahl von Männern die Krankheit überlebt. Derzeit wird untersucht, wie lange das Virus nachweisbar ist und ob es eine Bedrohung darstellt. Die vom US Army Medical Research Institute durchgeführte Studie liefert die ersten Beweise für eine sexuelle Virus-Übertragung.

Die Wissenschaftler analysierten in Liberia den genetischen Code des Virus im Sperma eines Mannes und das Blut seiner Partnerin. Es zeigte sich dabei, dass es sich um eine direkte Übertragung gehandelt hatte. Das Virus im Sperma des Mannes war noch mindestens 179 Tage nach dem Auftreten der Symptome ansteckend.

Ein Team in Sierra Leone wies bei 93 Überlebenden der Krankheit das Virus noch lange im Sperma nach. Bei 100 Prozent der Männer war es nach drei Monaten nachweisbar, bei 65 Prozent auch noch nach vier bis sechs Monaten und bei 26 Prozent nach sieben bis neun Monaten. Nur bei einem Mann, der nach zehn Monaten getestet wurde, war ein Nachweis des Virus nicht mehr möglich.

Kondome schützen effizient

Derzeit können laut den Wissenschaftlern keine genauen Angaben über das Vorhandensein des Virus im Sperma und eine mögliche Infektivität getroffen werden. Bei den Teilnehmern der Studie werden auch weiterhin Tests durchgeführt. Laut der Weltgesundheitsorganisatiion ist eine sexuelle Übertragung des Virus aber eher selten. In Sierra Leone hätten viele Patienten überlebt. Berichte über ein wiederholtes Auftreten der Krankheit gebe es nicht.

Derzeit ist laut den Behörden noch nicht klar, was ein positives Testergebnis wirklich bedeutet. Kann es immer noch zu einer Ansteckung kommen oder handelt es sich nur um Fragmente des Virus? Laut WHO-Generaldirektorin Margaret Chan ist dieses Ausmass der Unsicherheit besorgniserregend. Daher müssten Vorsichtsmassnahmen getroffen und die Betroffenen dazu angehalten werden, auf eine sichere Verhütung zu achten.