Vier Pfoten rettet ukrainische Kampfbärin

(Bildquelle: infoticker)

Die etwa 13-jährige Bärin Mashutka muss nie wieder kämpfen. Am 29. November gelang es der internationalen Tierschutzorganisation Vier Pfoten, die Braunbärin zu retten und in den Vier Pfoten Bärenwald Domazhyr in der Ukraine zu überstellen.

Mashutka vegetierte in einem winzigen Käfig und durfte ihn nur verlassen, um in der sogenannten "Bärenhetze" gegen Jagdhunde zu kämpfen. "Bärenhetze ist eine grausame Praktik, bei der die Bären angebunden sind, mit Seilen oder Ketten kontrolliert werden und sich kaum gegen die Hundeattacken wehren können", erklärt Carsten Hertwig, Bärenexperte bei Vier Pfoten. "Obwohl Bärenkämpfe in der Ukraine offiziell verboten sind, gibt es für die Veranstalter rechtliche Schlupflöcher."

Bild: Vier Pfoten

Gesetzesentwurf Nummer 6598 soll die Bärenhetze endgültig beenden

Dank des Einsatzes von Vier Pfoten ist die Bärenhetze in der Ukraine bereits seit 2015 gesetzlich verboten - nicht aber die Haltung von Bären auf Jagdstationen. Daher besteht immer noch ein hohes Risiko, dass auf Jagdstationen gehaltene Braunbären illegal für die Hetze missbraucht werden. Derzeit vegetieren rund 20 Bären auf ukrainischen Jagdfarmen.

Eine neue Gesetzesinitiative könnte diese Tierquälerei endgültig beenden: Der Gesetzesentwurf Nr. 6598. Er liegt derzeit dem ukrainischen Parlament vor und verbietet die Haltung von Bären auf Jagdstationen sowie jene von Bären in Restaurants, Hotels und anderen Freizeiteinrichtungen.

Lebensabend im Vier Pfoten Bärenwald Domazhyr

Vier Pfoten geht davon aus, dass Mashutka schon seit jungen Jahren auf Jagdstationen für Bärenkämpfe missbraucht wurde. "Obwohl man es Mashutka auf den ersten Blick gar nicht ansieht, ist sie abgemagert und hat aufgrund mangelnder Bewegung viel zu wenig Muskulatur aufgebaut", berichtet Tierarzt Dr. med. vet. Frank Göritz vom Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung Berlin (IZW).

Vier Pfoten hofft, dass sich Mashutka im neuen Vier Pfoten Bärenwald Domazhyr mit Hilfe professioneller Pflege und viel Ruhe gut von den Strapazen ihrer Vergangenheit erholen kann. Derzeit bietet das Bärenschutzzentrum sechs Bären aus katastrophalen Haltungsbedingungen ein artgemässes Zuhause. In den kommenden Jahren wird es weiter ausgebaut, so dass Platz für bis zu 30 Bären entsteht. 

Artikelfotos: Vier Pfoten/Bogdan Baraghin