VCS fordert im VW-Skandal weitere Massnahmen

(Bildquelle: infoticker)

Angesichts der grossen Zahl der vom Abgas-Skandal betroffenen Fahrzeuge haben die deutschen Behörden bei Volkswagen einen verbindlichen Rückruf anstelle freiwilliger Reparaturen angeordnet. Der VCS Verkehrs-Club der Schweiz fordert die Schweiz ebenfalls zu strengeren Massnahmen auf.

Medienberichten zufolge akzeptieren die deutschen Behörden keine freiwilligen Reparaturen der betroffenen Fahrzeuge. Im Skandal um manipulierte Diesel-Abgaswerte hat das Verkehrsministerium für die betroffenen Fahrzeuge in Deutschland eine verbindliche Rückrufaktion angeordnet. Der Zwangsrückruf sei nötig, um eine effektive staatliche Kontrolle zu gewährleisten.

"Die Schweiz muss nachziehen", fordert Caroline Beglinger, Co-Geschäftsleiterin VCS. Das Bundesamt für Strassen (ASTRA) hat zwar Anfang Oktober die Strassenverkehrsämter angewiesen, keine neuen von den Abgasmanipulationen betroffenen Fahrzeuge auf Schweizer Strassen zuzulassen. Ausdrücklich nicht betroffen bezeichnete das ASTRA bereits in der Schweiz zugelassene Fahrzeuge. Diese dürfen weiter verkehren oder als Occasionen gehandelt werden.

"Der VCS fordert eine sofortige Rückrufaktion der manipulierten Fahrzeuge", betont Caroline Beglinger. "Der Schaden für die Gesundheit und Umwelt ist erheblich." In der Schweiz leiden etliche Menschen unter chronischen Krankheiten der Atemwege, es gibt rund 17'000 Fälle von akuter Bronchitis bei Kindern und rund 3'000 Personen sterben vorzeitig mitunter durch Dreckluft.

Realer Ausstoss von Schadstoffen verlangt

Der VCS verlangt, dass die Schweiz umgehend alle nötigen Massnahmen trifft, um bei allen Autotypen den realen Ausstoss von Schadstoffen wie Stickoxide (NOx) und auch für das Klima schädlichen Kohlendioxide (CO2) zu messen - und zu gewährleisten, dass die gesetzlichen Vorgaben in der Realität eingehalten werden und nicht nur im Labor.

In Deutschland muss Volkswagen bis Ende November die technischen Lösungen für die betroffenen Fahrzeuge vorführen. Wann der auf Anfang 2016 lancierte Rückruf und die technischen Änderungen abgeschlossen sein werden, ist jedoch immer noch offen. Zunächst wollte VW einen Bauteil erst ab September 2016 verfügbar machen. Nun muss der Konzern rasch handeln.