Unterwegs auf den "Himmlischen Pfaden" mit Abt Urban Federer

(Bildquelle: infoticker)

Gemeinsam auf den "Himmlischen Pfade" wandern, zusammen philosophierenund diskutieren, das war das Ziel der rund 20-köpfigen Gruppe,die auf Einladung des Vereins Sakrallandschaft Innerschweiz gemeinsammit Abt Urban Federer den Weg von Einsiedeln nach Trachslau zum Klosterin der Au und...

Bei kühlen Temperaturen fanden sich an diesem frühen Samstagvormittag rund 20 Interessierte zum "Unterwegs mit... Abt Urban Federer" auf dem Klosterplatz in Einsiedeln ein. Das erste Teilstück zum Kloster in der Au der ehemaligen Waldschwestern in Trachslau führte Jürg Krummenacher, ehemaliger Caritas-Direktor, die Gruppe an.

Beim Kaffeehalt in der Gaststube der Benediktinerinnen moderierte Jürg Krummenacher ein spannendes Gespräch mit Abt Urban.

Wie managed man ein Kloster?

Der Terminkalender von Abt Urban ist prall gefüllt. Einen grossen Teil seiner Zeit ist für die Aussenkontakte als Vertreter des Klosters eingesetzt. Zudem ist er als Mitglied der Bischofskonferenz sehr viel unterwegs. Das Kloster Einsiedeln ist in zwei Ländern und in fünf Kantonen zu Hause. Rund 240 Mitarbeitende und die Klostergemeinschaften in Einsiedeln und Fahr führt er persönlich. Weiter erläuterte er: "Da unsere Führungsphilosophie seit 1'500 Jahren existiert, muss unser Leitbild stets neu interpretiert werden. Eine Weisung mit dem Sinn nach Mass ist dabei unabdingbar. Sobald etwas in eine Extreme ausschlägt, ist es nicht mehr gut."

Er habe wöchentlich Sitzungen mit allen Verantwortlichen, aber die letzte Verantwortung liege natürlich bei ihm. Er zeichne gerne die grossen Linien, die Ausführung wolle er den Stellvertretern übertragen.

Was bedeutet Verzicht für den Abt?

In der Jugend trieb Urban Federer wie viele Jugendliche viel Sport, hatte eine Freundin, war abends im Ausgang und schlief am Sonntag bis 11 Uhr aus. Gegen Ende seiner Schulzeit am Klostergymnasium in Einsiedeln war er so fasziniert vom Klosterleben, dass er wusste, dass er auch so leben wolle.

Man gewöhne sich natürlich an das Leben im Kloster und er meinte weiter: "Am Anfang war es schwierig um 5 Uhr am Morgen aufzustehen. Und die Ferien am Meer, wie ich es in der Jugend mit der Familie erlebte, habe ich auch vermisst. Dafür habe ich den Morgen entdeckt. Ich bin so viel weg, dass der Kloster-Rhythmus etwas Befreiendes für mich hat. Ich kann beim Chorgebet ein- und ausklinken. In einer Zeit in der immer alles schneller geht, tut die Rhythmisierung gut. Dies erleben auch Gäste, die bei uns am Klosterleben auf Zeit mitmachen."

Zeit für ein Selfie


Auf dem Rückweg vom Kloster in der Au zurück nach Einsiedeln nutzten die Teilnehmenden die Gelegenheit um dem Abt persönliche Fragen zu stellen und ihre Anliegen zu deponieren. Zudem wurden eifrig Bilder mit dem Abt gemacht. Die Zeit für die rund zwei Kilometer zurück zum Kloster Einsiedeln vergingen wie im Flug.

Beim Apéro im Abteihof des Klosters Einsiedeln beantwortete Abt Urban nochmals einige Fragen. Er sprach über seine Erwartungen an die derzeitige Familiensynode in Rom, die Erfahrungen mit der Flüchtlingsaufnahme im Kloster, schwierige Medieninterviews und die bevorstehenden Nationalratswahlen. Zum Abschluss waren alle zum Konventamt um 11.15 Uhr in der Klosterkirche eingeladen.

Die Serie mit Begegnungsmöglichkeiten mit bekannten Persönlichkeiten führt der Verein Sakrallandschaft Innerschweiz im kommenden Jahr weiter. Mehr Informationen zu den Wanderungen auf "Himmlischen Pfaden" und zur Sakrallandschaft Innerschweiz finden sich im Internet unter www.sakrallandschaft-innerschweiz.ch