Ungeduld bestimmt darüber, wie Menschen finanzielle Entscheidungen treffen. Besonders ungeduldige Menschen neigen demnach dazu, schnell grosse Summen auszugeben. Zu diesem Ergebnis kommt der Volkswirtschaftler Jonathan Parker vom Massachusetts Institute of Technology in seiner neuen Studie.
Selbsteinschätzung
In der Erhebung hat sich Parker mit den im Jahr 2008 von der US-Regierung getätigten Auszahlungen an nationale Haushalte im Rahmen des Economic Stimulus Act befasst. Durchschnittlich bekamen US-Bürger damals rund 900 Dollar ausgezahlt. Der Forscher konzentrierte sich vor allem darauf, wer das zusätzliche Geld schnell wieder ausgab und wer es sparte. Neben der Tatsache, dass es in vielen Haushalten davon abhing, ob Darlehen abbezahlt werden mussten, fand Parker noch einen weiteren Grund dafür, warum Menschen das Geld ausgaben oder behielten.
Viele der Geldempfänger betitelten sich selbst als "Ausgeber" oder "Sparer", was ihr Verhalten deutlich beeinflusste. "Während materieller Bedarf von Wichtigkeit ist, geben Selbsteinschätzungen einen Aufschluss darüber, ob man eher ein Sparer oder ein Ausgeber ist - vor allem, wenn es darum geht, diejenigen, die Geld anlegen, von denjenigen zu trennen, die es schnell wieder ausgeben. Es ist eine Frage der Ungeduld. Bist du ungeduldig? Wenn du das mit einem 'Ja' beantworten kannst, dann bist du eher ein Ausgeber", erläutert Parker.
Persönliche Präferenzen
Der Fachmann machte in seiner Studie den Faktor Ungeduld aus. "Die Ergebnisse zeigen, dass es Unterschiede auf der Präfenrenz- und der Verhaltensseite gibt. Trotz des wichtigsten Faktors, der finanziellen Variable, die Menschen voneinander unterscheidet, gibt es allem Anschein nach die persönlichen Präferenzen, die sehr wichtig sind", so Parker. Laut dem Volkswirtschaftler lässt sich das mit einer Art Modell vergleichen, auf dem unterschiedlich ungeduldige Menschen zu verschiedenen finanziellen Entscheidungen kommen.
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