Tierpark Goldau - Die jungen Wildschweine sind da!

Eine freudige Überraschung erlebten die Tierpfleger am 01. April - Kein Scherz! Die Anführerin der Wildschweingruppe gebar just am Tag des Scherzes acht Frischlinge.

Im selbstgebauten Nest unter Tannenästen - dort wo die Frühlingssonne die jungen Wildschweinchen mit den wärmenden Strahlen am besten erreicht - liegt die Mutter auf der Seite und lässt die Jungschar saugen. In den ersten Tagen wird die Rangordnung festgelegt: Die stärksten unter den Frischlingen erobern sich jene Zitzen, die am meisten Milch geben. Bei acht Frischlingen reicht die "tierische Milchbar" aus, um jedes Junge zu versorgen.

Saumässige Kinderkrippe

Bereits zwei Tage nach dem ersten Wurf folgte die zweite Geburt in der Wildschweinfamilie. Die rangtiefere Bache - so werden weibliche Wildschweine in der Fachsprache genannt - wirft ebenfalls die Maximalzahl von acht Frischlingen. Die zeitliche Koordination der Geburten in den Wildschweinfamilien ermöglicht bei unterschiedlich grossen Würfen ein Jobsharing der Mütter. So werden alle Frischlinge in einer Familie gleichmässig ernährt.

Wenige Tage nach der Geburt machen sich die Frischlinge mit ihren Müttern auf Entdeckungstour. Ihr Streifenmuster tarnt sie dabei bestens. Die Mütter lockern mit ihren starken Rüsselnasen die Erde, damit die feinen Näschen der Frischlinge selber nach Engerlingen und Samen im Boden suchen können. Mit ihrer Nahrungssuche sorgen die Wildschweine für die Auflockerung des Waldbodens, dezimieren die Schädlinge im Erdreich und verbreiten die Samen, die sie fressen. Wildschweine sind ein wichtiges Glied in der Kette der Vielfalt der Natur und sorgen für einen gesunden Waldboden.

Artikelfoto: Natur- und Tierpark Goldau