Tabakkonsum - Knapp 40 Prozent der Schweizer kennen Risiken zu wenig

(Bildquelle: infoticker)

Eine neue Studie im Rahmen des Suchtmonitorings Schweiz ergibt, dass die Kenntnisse über die Schädlichkeit von Tabakkonsum in der Gesamtbevölkerung ziemlich gut, in bestimmten Gruppen aber noch ungenügend sind. Menschen unter 20 und über 40 Jahren, solche mit tieferem Bildungsniveau, täglich...

Im Jahr 2016 kannten über 60 Prozent der Bevölkerung die Gefahren des Tabakkonsums (65,5%) bzw. des Passivrauchens (60,5%) ziemlich gut. Verschiedene Aussagen zeigten, dass die Befragten gute Kenntnisse über die negativen Auswirkungen des Tabakkonsums auf das Herz und die Lebenserwartung haben (89,3% bzw. 85,8% richtige Antworten).

Deutlich weniger Befragte (57,9%) wussten aber, dass der Tabakkonsum die Hauptursache für vermeidbare vorzeitige Todesfälle in der Schweiz ist.

Unterschiede nach Alter, Konsumstatus und Bildungsniveau

Insgesamt sind Personen im Alter von 20 bis 44 Jahren am besten über die Gefahren des Tabakkonsums und des Passivrauchens informiert. Ein höheres Alter geht mit weniger guten Kenntnissen einher.

Ausserdem variieren die Kenntnisse je nach Konsumstatus, dem Wunsch aufzuhören und dem Bildungsniveau stark: Täglich Rauchende, Personen, die nicht mit dem Rauchen aufhören möchten, sowie Personen mit tieferem Bildungsniveau haben in der Regel auch schlechtere Kenntnisse über die Schädlichkeit.

Raucher kennen Auswirkungen auf die eigene Gesundheit

77,4 Prozent der Rauchenden sind sich bewusst, dass ihr Konsum für die eigene Gesundheit schlecht ist. Die Jugendlichen zwischen 20 und 24 Jahren, die stark Rauchenden und diejenigen, die besser über die Gefahren informiert sind, weisen das grösste Bewusstsein auf. Überdies gibt etwas mehr als jede fünfte rauchende Person (21,6%) und fast jede zehnte ehemals rauchende Person (9,0%) an, aufgrund des aktuellen oder früheren Tabakkonsums gesundheitliche Probleme zu haben.

"Die Studie zeigt, dass die Jugendlichen immer noch sehr anfällig für den Tabakkonsum sind. Eigentlich sollte ihre Sensibilisierung vorangetrieben werden, doch gleichzeitig trifft sie die Tabakwerbung mit voller Wucht", so Grégoire Vittoz, Direktor von Sucht Schweiz: "Darum sollte die Werbung stark eingeschränkt werden. Die Studie zeigt auch, dass wir die Senioren nicht vernachlässigen dürfen und dass wir ihnen einfach zugängliche Entwöhnungsangebote bieten müssen."

Artikelfoto: markusspiske (CC0 Creative Commons)