Swiss realisiert drittbestes Ergebnis der Geschichte

(Bildquelle: infoticker)

Im Geschäftsjahr 2015 steigerte Swiss International Air Lines (Swiss) den operativen Gewinn (Adjusted EBIT) um 34 Prozent auf 53 Mio. Franken (2014: CHF 337 Mio.) und erzielte damit das drittbeste Ergebnis ihrer Firmengeschichte. Aufgrund anhaltend herausfordernder Marktbedingungen und eines...

Im Geschäftsjahr 2015 konnte sich Swiss im Markt sehr gut behaupten und ihr operatives Ergebnis um 34 Prozent auf 453 Mio. FRANKEN steigern (2014: CHF 337 Mio.). Damit weist Swiss das drittbeste Ergebnis in ihrer Firmengeschichte aus. Dazu beigetragen haben die konsequente Umsetzung der Strategie "Next Generation Airline of Switzerland": Swiss hat weiterhin kontinuierlich in ihre Flotte, ihr Produkt und ihre Serviceleistungen investiert. Vor allem in der Business Class hat sie ihre Servicequalität stark ausgebaut. Das konsequent auslastungsorientierte Kapazitätsmanagement sowie die kontinuierlichen Massnahmen im Rahmen des Zukunftsprogramms SCORE wirkten sich ebenfalls positiv auf die Ergebnisentwicklung aus. Einen positiven Ergebniseffekt hatte nicht zuletzt der tiefe Ölpreis.

Der Betriebsertrag jedoch sank 2015 um 3,5 Prozent auf 5'035 Mio. Franken (2014: CHF 5'219 Mio). Belastet wurden die Erträge durch den anhaltend hohen Wettbewerbsdruck und den daraus resultierenden Zerfall der Durchschnittserlöse. Umsatzbelastend wirkte sich darüber hinaus der im Januar 2015 getroffene Entscheid der Schweizerischen Nationalbank (SNB) aus, den Euro-Franken-Mindestkurs aufzugeben.

"Swiss ist gut aufgestellt und konnte so dem hohen Wettbewerbsdruck erfolgreich entgegenwirken. Die Herausforderungen des letzten Jahres werden uns allerdings auch im Kommenden begleiten. Deshalb werden wir uns innerhalb der Lufthansa Gruppe stärker abstimmen, um den Kundenbedürfnissen noch besser gerecht zu werden und weitere Synergiepotenziale zu erschliessen", so Thomas Klühr, CEO von Swiss.

Gewinnrückgang im vierten Quartal

Im 4. Quartal 2015 sank der Betriebsertrag um 6 Prozent auf 1'212 Mio. Franken (2014: CHF 1'296 Mio.). Der operative Gewinn ging um 39 Prozent zurück und erreichte 52 Mio. Franken (2014: CHF 86 Mio.). Zurückzuführen ist diese Entwicklung im Wesentlichen darauf, dass im vierten Quartal 2014 Einmaleffekte im Zusammenhang mit Rückstellungsauflösungen und veränderter Meilenbewertung zu verzeichnen waren, die sich gewinnerhöhend ausgewirkt haben.

Ausblick

Swiss ist gut aufgestellt und wird im Rahmen einer nachhaltigen Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit die Organisation und Abläufe innerhalb der Lufthansa Group neu ausrichten. Das Wettbewerbsumfeld wird äusserst anspruchsvoll bleiben, zudem ist Swiss in hohem Masse abhängig von der Ölpreis- und Währungsentwicklung. Swiss rechnet insbesondere aufgrund der besonderen Währungssituation im Schweizer Franken mit einem Ergebnis leicht unter Vorjahr.

Erneuter Passagierrekord im Gesamtjahr 2015

Im Geschäftsjahr 2015 hat Swiss 16,308 Mio. Fluggäste befördert. Damit hat Swiss den Vorjahreswert von 16,169 Mio. um 0,9 Prozent übertroffen und einen weiteren Passagierrekord aufgestellt. Swiss hat auf dem gesamten Streckennetz 1,1 Prozent mehr Sitzkilometer angeboten und konnte die Anzahl der verkauften Sitzkilometer um 0,8 Prozent steigern. Der Sitzladefaktor (SLF) betrug 83,4 Prozent. Die Flüge waren damit um 0,3 Prozentpunkte geringer ausgelastet als im Vorjahr (2014: 83,7 Prozent). Die Anzahl durchgeführter Flüge konnte um 0,7 Prozent auf 145'146 gesteigert werden (2014: 144'116). Die verkauften Frachttonnenkilometer nahmen im Geschäftsjahr 2014 um 4,3 Prozent ab, der volumenmässige Frachtladefaktor sank um 3,5 Prozentpunkte.

Im vierten Quartal ging der Sitzladefaktor um 0,7 Prozentpunkte auf 81,9 Prozent zurück. Die angebotenen Sitzkilometer (ASK) nahmen um 0,3 Prozent, die verkauften Sitzkilometer (RPK) um 1,2 Prozent ab. Die beförderten Frachttonnenkilometer wiesen ein Minus von 10,2 Prozent auf, der Frachtladefaktor lag um 3,3 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert.

Flottenerneuerung entwickelt sich nach Plan

Die für 2016 geplante Flottenerneuerung ist auf Kurs. Anfang 2016 ging das neue Swiss-Flaggschiff, die Boeing 777-300ER, in den regelmässigen Liniendienst. Insgesamt neun Boeing 777-300ER werden schrittweise in die Flotte integriert. In der Swiss-Konfiguration werden die neuen Flugzeuge über insgesamt 340 Sitzplätze verfügen und den Fluggästen in allen drei Reiseklassen ein hochmodernes Kabinenprodukt bieten. Neu wird an Bord auch eine drahtlose Internetverbindung verfügbar sein.

Die Boeing-Flugzeuge werden in erster Linie auf den Strecken nach Asien, Südamerika und an die Westküste der USA eingesetzt. Zudem erwartet Swiss Mitte 2016 die Auslieferung ihres neuen Kurz- und Mittelstreckenflugzeugs Bombardier CSeries, das die derzeitigen Avro RJ 100 ersetzen wird. Insgesamt wurden 30 Flugzeuge des Typs bestellt. 2018 wird Swiss über eine der jüngsten Europaflotten verfügen.

Neue Lounges erweitern Premium-Angebot

Um Geschäfts- und Vielreisenden ein noch attraktiveres und komfortableres Reiseerlebnis zu bieten, hat Swiss in drei neue Lounges für Senatoren und Fluggäste der Business und First Class investiert. Sie wurden im Februar 2016 im Dock E am Flughafen Zürich eröffnet. Die Lounges umfassen 3'000 Quadratmeter und verfügen über eine Terrasse mit Blick auf die Alpen, den Flughafen und die Pisten. In den Business und Senator Lounges werden vielfältige Mahlzeiten frisch zubereitet. Die Senator Lounge verfügt zudem über eine bediente Bar und ein Sortiment von 120 verschiedenen Whiskey-Sorten. Die First Class Lounge ist mit einem Weinregal mit 1'000 Weinflaschen ausgestattet.

Neues Tarifkonzept bietet Fluggästen mehr Transparenz

Im Frühsommer 2015 lancierte Swiss für alle Europaflüge ein vollständig neues Tarifsystem, das Fluggästen mehr Flexibilität und Auswahlmöglichkeiten bietet. Mit drei Economy-Class- sowie einem Business-Class-Tarif will Swiss den individuellen Kundenbedürfnissen noch besser entsprechen. Neu bezahlen Fluggäste jeweils nur für die Services, die sie auch in Anspruch nehmen möchten. Gepäckstücke oder Sitzplatzreservierungen können kostenpflichtig hinzugebucht werden.

Personelle Veränderungen

Im Zuge der im September 2015 angekündigten Neuausrichtung der Lufthansa Group wurde Thomas Klühr als Nachfolger von Harry Hohmeister als CEO von Swiss bestellt. Er hat sein Amt am 1. Februar 2016 übernommen. Im November wurde Reto Francioni, ehemaliger CEO der Deutschen Börse AG, als neues Swiss-Verwaltungsratsmitglied gewählt.

Er ist zudem als Nachfolger von Verwaltungsratspräsident Bruno Gehrig vorgesehen, der im Mai 2016 nach Erreichen der Altersgrenze von seinem Amt zurücktritt. Einen Führungswechsel gab es ausserdem bei Swiss WorldCargo: Zum 1. Oktober 2015 übernahm Ashwin Bhat die Leitung des Frachtgeschäfts von Oliver Evans.

Mitarbeitende

Die Swiss-Geschäftsleitung und ihr Sozialpartner des Kabinenpersonals kapers einigten sich zum 1. Mai 2015 auf die Grundlagen eines neuen Gesamtarbeitsvertrags. Damit wurde nach den Vertragsabschlüssen beim Bodenpersonal und beim Cockpitpersonal auch der letzte noch offene Gesamtarbeitsvertrag (GAV) in ein neues Vertragsgefäss überführt.

Mit der Einflottung der neuen Boeing 777-300ER und der Bombardier CSeries wird Swiss bis Ende 2018 rund 500 neue Stellen schaffen.

Per 31.12.2015 beschäftigte Swiss 8'564 Mitarbeitende (31.12.2014: 8'245) und verzeichnete 7'197 Vollzeitstellen (2014: 6'965).