Swiss erwirtschaftet einen Gewinn von 187 Mio. Franken

(Bildquelle: infoticker)

In den ersten neun Monaten 2015 steigerte Swiss den Gewinn um 59 Prozent auf insgesamt 401 Mio. Franken. Im dritten Quartal wurde mit einem Gewinn von 187 Mio. Franken ein Plus von 36 Prozent gegenüber Vorjahr erwirtschaftet. Zurückzuführen ist die deutliche Ergebnisverbesserung vor allem auf den...

In den ersten neun Monaten 2015 wies Swiss International Air Lines (SWISS) einen Rückgang des Betriebsertrags um 3 Prozent auf 3'823 Mio. Franken aus (1.-3.Quartal 2014: 3'924 Mio. Franken). Grund dafür ist unter anderem der anhaltend hohe Wettbewerbsdruck durch Low-Cost-Airlines und Anbieter aus der Golfregion. Die im Januar 2015 von der Schweizer Nationalbank beschlossene Entkoppelung des Schweizer Franken vom Euro setzte SWISS zusätzlich unter Druck und wirkte sich negativ auf die Erlöse aus.

Demgegenüber steht jedoch ein positiver Effekt aufgrund des niedrigen Ölpreises. In den ersten neun Monaten überkompensierten die günstigen Treibstoffpreise die währungsbedingte Belastung. Positiv wirkte sich auch die Währungssicherung aus. Einen positiven Einfluss hatten darüber hinaus die im Rahmen des Zukunftsprogramms SCORE rund 370 lancierten Massnahmen auf der Kosten- und Ertragsseite. Bis Ende des dritten Quartals wurden insgesamt 169 Massnahmen umgesetzt und abgeschlossen. Zu den wichtigsten Aktivitäten zählten weiterhin die Massnahmen im Bereich der Treibstoffeffizienz sowie der Ausbau des Marktanteils in Genf.

In den ersten drei Quartalen des Jahres wurde ein EBIT von 401 Mio. Franken erwirtschaftet. Dieser lag mit 59 Prozent deutlich über dem Vorjahreswert von 252 Mio. Franken. 

Betriebsertrag sank

Auch im dritten Quartal operierte Swiss in einem herausfordernden Marktumfeld. Der Betriebsertrag von 1'382 Mio. Franken fiel um 1 Prozent geringer aus als im Vorjahr (Q3 2014: 1'400 Mio. Franken). Der EBIT stieg um 36 Prozent auf 187 Mio. Franken (Q3 2014: 138 Mio. Franken).

"Wir freuen uns sehr über das positive Geschäftsergebnis: es bestätigt uns darin, dass wir die Weichen richtig gestellt haben. Wir sind uns aber bewusst, dass das Marktumfeld weiterhin sehr anspruchsvoll bleiben wird. Im Sinne einer langfristigen Wachstums- und Profitabilitätssicherung werden wir die Organisation und Abläufe innerhalb der Lufthansa Group neu ausrichten, um unsere Wettbewerbsfähigkeit kontinuierlich zu verbessern", erklärt Swiss-CEO Harry Hohmeister.

Sitzkilometer um 1,4 Prozent steigern

In den ersten neun Monaten 2015 transportierte Swiss 12'465 Mio. Passagiere. Das entspricht einer Zunahme von 1,2 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode (2014: 12'312 Mio.). Die Anzahl der Flüge stieg um 0,3 Prozent auf 110'027 (2014: 109'740). Swiss hat auf dem gesamten Streckennetz 1,6 Prozent mehr Sitzkilometer angeboten und konnte die Anzahl der verkauften Sitzkilometer um 1,4 Prozent steigern. Der Sitzladefaktor (SLF) betrug 83,9 Prozent. Die Flüge waren damit um 0,1 Prozentpunkte geringer ausgelastet als im Vorjahr (2014: 84,0 Prozent). Die verkauften Frachttonnenkilometer nahmen in den ersten neun Monaten um 2,3 Prozent ab, der volumenmässige Frachtladefaktor sank um 3,7 Prozentpunkte.

Im dritten Quartal legte der Sitzladefaktor um 0,2 Prozentpunkte auf 88,6 Prozent zu. Die angebotenen Sitzkilometer (ASK) wurden um 2,0 Prozent erhöht, die verkauften Sitzkilometer (RPK) stiegen um 2,3 Prozent. Die beförderten Frachttonnenkilometer wiesen ein Minus von 5,5 Prozent auf, der Frachtladefaktor lag um 5,1 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert.

Neuausrichtung der Lufthansa Group

Im Zuge der im September 2015 angekündigten Neuausrichtung der Lufthansa Group wurde Thomas Klühr als Nachfolger von Harry Hohmeister als CEO von Swiss bestellt. Er übernimmt sein Amt am 1. Februar 2016. Im August wurde Reto Francioni als neues Swiss-Verwaltungsratsmitglied vorgeschlagen. Er ist als Nachfolge von Verwaltungsratspräsident Bruno Gehrig vorgesehen. Einen Führungswechsel gab es ausserdem bei Swiss WorldCargo: Zum 1. Oktober 2015 übernahm Ashwin Bhat die Leitung des Frachtgeschäfts von Oliver Evans.

Regelmässiger Linien Dienst 

Anfang 2016 startet das neue Swiss-Flaggschiff, die Boeing 777-300ER, in den regelmässigen Liniendienst. Insgesamt neun Boeing 777-300ER werden schrittweise in die Flotte integriert. In der Swiss-Konfiguration werden die neuen Flugzeuge mit insgesamt 340 Sitzplätzen ausgestattet sein und in allen drei Reiseklassen über ein hochmodernes Kabinenprodukt verfügen. Neu wird an Bord auch eine drahtlose Internet-Verbindung verfügbar sein.

Die Boeing-Flugzeuge werden in erster Linie auf den Strecken nach Asien, Südamerika und an die Westküste der USA eingesetzt. Dafür werden in den kommenden Jahren 360 neue Stellen beim Kabinenpersonal geschaffen.

Mindestens weitere 150 Stellen schafft Swiss zwischen 2016 und 2018 mit der Einflottung des völlig neu entwickelten Kurz- und Mittelstreckenflugzeugs Bombardier CSeries. Swiss erwartet die Auslieferung der ersten Flugzeuge Mitte 2016. Insgesamt wurden 30 Flugzeuge des Typs bestellt. 2018 wird Swiss über eine der jüngsten Europaflotten verfügen.

Erster Platz erreicht

Zum fünften Mal in Folge belegte Swiss bei der Verleihung der World Travel Awards 2015 den ersten Platz in der Kategorie „Europe’s Leading Airline Business Class“. Die Auszeichnung umfasst sowohl die Kurz- als auch die Langstreckenflüge.

Ausblick

Der starke Franken wird die Erträge weiterhin belasten. Unter den aktuellen Rahmenbedingungen erwartet Swiss dennoch ein gutes Jahresergebnis. Der EBIT wird voraussichtlich signifikant über dem Vorjahresniveau liegen. Gestützt wird die Erwartung durch die nachhaltige Wirkung des Zukunftsprogramms SCORE sowie durch begünstigende Effekte aus dem niedrigen Ölpreis.