Steigende Zahl an Betriebsunfällen - Jetzt gegensteuern durch gezielte Vorbeugemassnahmen

(Bildquelle: infoticker)

Wenn sich in einem Schweizer Unternehmen ein Betriebsunfall ereignet, ist in vielen Fällen menschliches Versagen die Ursache. In der Tat ist gerade dieser Aspekt ein erhebliches Problem.

Trotz aller Vorsichtsmassnahmen in den Unternehmen steigt die Zahl der Betriebsunfälle sukzessive an. Nach Angaben des Schweizer Bundesamtes für Statistik ist die Zahl der verunfallten männlichen Arbeitnehmer fast drei Mal so hoch, wie die der Frauen.

In vielen Fällen war es möglich, die Folgen des Betriebsunfalls durch adäquate Massnahmen am Unfallort selbst zu behandeln. Eine weitaus grössere Zahl erforderte hingegen die ambulante Behandlung in einem Spital. Die Zahl der stationären Aufenthalte nach einem erfolgten Betriebsunfall ist hingegen ähnlich gross, wie die Anzahl der Selbstbehandlungen. Auch dies ist aus den Statistiken des Schweizer Bundesamtes für Statistik entnehmbar. Im Vergleich zur Gesamtanzahl der Arbeitsunfälle in der Schweiz ist die Sterblichkeitsrate nach einem Betriebsunfall indes relativ niedrig.

Die wesentlichen Auslöser für Unfälle am Arbeitsplatz:

Wie sich im Rahmen der nach einem betrieblichen Unfall durchgeführten Untersuchungen zeigte, wird dem Thema Arbeitsschutz und betriebliche Sicherheit nach wie vor keine vollumfängliche Bedeutung beigemessen. Sei es aus Zeit- oder aus Kostengründen: Fakt ist, dass in diesem Segment ein Handlungsbedarf unabdingbar ist. Denn nur so kann langfristig gewährleistet werden, dass sich die nach wie vor steigende Anzahl an Betriebsunfällen endlich wieder reduziert.

Stress und Hektik

Stress und Hektik sind offenbar die wesentlichen Auslöser von Arbeitsunfällen. Denn Stress beeinflusst zum einen das Denken und wirkt sich darüber hinaus negativ auf die Reaktions- und Konzentrationsfähigkeit aus. Auch die mit Stress im Berufsalltag verbundenen Erschöpfungszustände und Müdigkeitserscheinungen tragen im Wesentlichen zur gestiegenen Anzahl der Betriebsunfälle bei. Ein besonders tragischer Nebeneffekt ist in dem Zusammenhang übrigens die mitunter fehlende Empathie zu den Menschen im beruflichen Umfeld. Auch dieser Aspekt ist entscheidend mit Blick auf die steigende Zahl der betrieblichen Unfälle.

Mangelnde Aufklärung und fehlende Unterweisung

Ein zu lapidarer Umgang mit Gefahrstoffen erweist sich, wie man heute weiss, ebenfalls als häufige Ursache für Unfälle im Unternehmen. Wer da ohne entsprechende Schutzkleidung zu Werke geht, muss mitunter mit erheblichen Verletzungsgefahren rechnen. Die Zahl der Hautreizungen, Verätzungen sowie der Atemwegserkrankungen hat im Laufe der vergangenen Jahre in der Schweiz stetig zugenommen.

Aktuellen Erkenntnissen zufolge sind auch fehlende oder unzureichende Brandschutzunterweisungen nur allzu häufig ursächlich für Betriebsunfälle. So reicht es schlichtweg nicht aus, innerhalb von Produktionshallen Brandschutztüren oder dergleichen anzubringen, sondern vielmehr gilt es, auch die Mitarbeiter für das mitunter hohe Brandrisiko in den Unternehmen - je nach Branche - aufzuklären. Derartige Aufklärungsmassnahmen sind selbstverständlich nicht nur einmalig, sondern möglichst regelmässig durchzuführen.

Unsachgemässer Umgang mit Gefahrstoffen

Je nach Arbeitsbereich kommen Mitarbeiter leicht mit gefährlichen chemischen Stoffen in Berührung. Dies müssen nicht nur spezifische Arbeitsmaterialien sein, die für die Herstellung von Produkten relevant sind. Auch von Alkohol, Medikamenten und Drogen ist diesbezüglich die Rede. Sowohl durch die Einnahme solcher Stoffe kommt es immer wieder zu erheblichen inneren und äusseren Verletzungen, als auch durch die negative Beeinträchtigung des Geisteszustandes nach der Einnahme ereignen sich häufig Unfälle im Unternehmen. Vollumfängliche Unterweisungen sowie der gezielte Einsatz von Arbeitssicherheitsprodukten leisten auch hier einen wertvollen Beitrag zur Reduzierung des Unfallrisikos am Arbeitsplatz.

Fehlender Einsatz von Arbeitssicherheitsprodukten

Eine unsachgemässe Umfangsweise mit Gefahrgut und Gefahrstoffen ist, wie Statistiken vom Bundesamt zeigen, ebenfalls relevant, wenn es um betriebliche Unfälle geht. Es genügt bei Weitem nicht, lediglich an der einen oder anderen Stelle im Unternehmen ein paar Hinweisschilder aufzuhängen, um die Mitarbeiter so auf mögliche Gefahren hinzuweisen. Vielmehr ist die Führung der Unternehmen gefragt. Ziel ist es, sich endlich verstärkt für gezielte Möglichkeiten der Unfallvermeidung sowie für arbeitssicherheitsspezifische Produkte und Hilfsmittel einzusetzen.

An dieser Stelle nehmen die Erzeugnisse einen zentralen Stellenwert ein. Insofern gilt es, dass die Geschäftsführung bzw. die Unternehmensleitung durch gezielte Massnahmen das Personal für mehr Sorgfalt, gezielte Vorgehensweisen sowie für die unbedingte Verwendung von Schutzkleidung sensibilisiert. Nur so kann dauerhaft mehr Sicherheit im Unternehmen und eine sich reduzierende Zahl an Betriebsunfällen gewährleistet werden.

Artikelfoto: Myriams-Fotos (CC0 Public Domain) - (Symbolbild)