Starker Aegerter fährt erneut in die Top-Ten

(Bildquelle: infoticker)

Ein Zwischenfall in der zweiten Runde vereitelte Kiefer Racing und Dominique Aegerter allerdings ein besseres Ergebnis als Platz acht; Tarran Mackenzie kam nach einem fehlerfreien Rennen als 22. ins Ziel.

Das australische Wetter zeigte sich am Renntag einmal mehr in seiner launischsten Art und Weise. Ständig wechselnde Bedingungen mit Regen und einer schnell abtrocknenden Piste machte die Angelegenheit äusserst kompliziert. Nach einem verregneten Warm-Up fand die Sonne jedoch rechtzeitig bis zum Start des Rennens einen Weg durch die Wolken.

Dominique Aegerter, der sich nach einem starken Start in das Wochenende am Samstag für den achten Startplatz qualifizierte, ging aufgrund der guten Vorzeichen hinsichtlich eines Trockenrennens zuversichtlich in den 16. WM-Lauf. Aegerter startete schliesslich auch optimal und konnte noch in der Auftaktrunden den Kontakt zur Spitzengruppe herstellen. Im nächsten Umlauf verlor er allerdings seine aussichtsreiche Position, als der Deutsche Marcel Schrötter und der Italiener Mattia Pasini vor ihm stürzten. Während der restlichen Renndistanz war er in wilde Positionskämpfe verwickelt.

Tarran Mackenzie erledigte sein Debütrennen auf Phillip Island tadellos. Dem jungen Schotten wollte es zwar nicht gelingen, in die Positionskämpfe der vor ihm fahrenden Gruppe einzugreifen, doch seine konstante Pace über die gesamte Distanz gibt Anlass zur Zufriedenheit. In nur einer Woche findet mit dem Grand Prix in Malaysia der Abschluss der jährlichen Asia-/Australien-Tour statt.

#6 Tarran Mackenzie (Kiefer Racing, Suter MMX2), 22. (WM-Position 35, 1 Punkt):

"Das verregnete Warm-Up war ok, auch wenn es letztendlich keine Hilfe für das Rennen war. Auf jeden Fall habe ich mich im Nassen recht wohl gefühlt. Bis zum Start des Rennens haben sich allerdings die Verhältnisse wieder komplett geändert. Die Piste war wieder vollkommen abgetrocknet. Leider habe ich heute nicht den besten Start erwischt, trotzdem konnte ich schnell an Pawi und Pons vorbeigehen."

"Später, als mich Pawi zurück überholte, konnte er die Gruppe vor uns einholen, was mir wiederum nicht gelang. Ab diesem Zeitpunkt fuhr ich ein einsames Rennen, obwohl die Jungs immer in Sichtweite waren. Daher blieb mir nichts anderes übrig, als die Gelegenheit zu nutzen und über die Distanz viel zu lernen. Ich habe heute jedenfalls wieder mehr Erfahrungen gesammelt und freue mich schon auf die nächste Gelegenheit in Malaysia."

#77 Dominique Aegerter (Kiefer Racing, Suter MMX2), 8. (WM-Position 12, 82 Punkte):

"Das Rennen begann eigentlich sehr vielversprechend. Nach einem guten Start war ich an der Spitzengruppe dran, bis in der zweiten Runde Marcel (Schrötter) und Pasini unmittelbar vor mir stürzten. Ich musste in dieser Situation höllisch aufpassen, dass ich keinen der Beiden überfahre und beim Ausweichen habe ich gut und gerne zehn Plätze verloren. Anschliessend konnte ich zwar wieder etwas aufholen, doch an die erste Verfolgergruppe bin ich nie rangekommen. Ich habe immer alles gegeben, doch in meiner Gruppe ging es bis zum Schluss drunter und drüber. Auf den langen Geraden gab es die üblichen Windschattenspielchen, sowie es in den zwei harten Bremszonen immer wieder zu Berührungen kam."

"Es war bis zum Schluss ein riesen Kampf, den ich eigentlich auch für mich entscheiden konnte. Doch bis zur Linie hat mich noch Corsi abgefangen. Abgesehen davon bin ich meinem Rennen nicht 100 Prozent zufrieden. Doch das ist Racing und im Rennen kann es jederzeit zu einem Zwischenfall wie heute kommen. In dieser Hinsicht braucht es auch ein bisschen Glück. Zum Glück ist den Beiden nichts passiert, sie sind ok. Ich selbst hingegen konnte das Rennen zu Ende fahren und ein paar wertvolle Punkte holen."

Stefan Kiefer (Teammanager):

"Nach Halbzeit der Überseerennen schaut unsere Bilanz recht erfreulich aus. Dominique hat im Rennen abermals eine super Leistung abgeliefert. Leider hatte er gleich zu Beginn etwas Pech, als er zwei vor ihm stürzenden Fahrern ausweichen musste. Angesichts des Zeitverlusts wegen dieser Situation müssen wir mit seinem achten Rang zufrieden sein. Viel mehr freut uns aber, dass er bis ins Ziel um jeden Millimeter gekämpft hat. Leider wurde er auf letzten Geraden aus dem Windschatten heraus noch überholt, was uns schlussendlich eine Position gekostet hat. Trotzdem ist ein weiteres Top-Zehn-Ergebnis angesichts dieser Umstände sehr stark."

"Auf der anderen Seite sind wir auch mit Tarrans Rennen zufrieden. Er war in der Lage eine konstante Pace mit guten Rundenzeiten zu fahren. Vielleicht hätte er noch etwas zulegen können, wenn er in der Gruppe vor ihm mithalten hätte können. Doch abgesehen davon ist er ein sauberes Rennen mit ansprechenden Rundenzeiten zu Ende gefahren. Seine heutige Leistung ist absolut zufriedenstellend. Hoffentlich können wir mit beiden Fahrern in dieser Art und Weise in Malaysia weitermachen."

Artikelfoto: Kiefer Racing