Sicherheitseingriffe am Siehluferweg wurden naturnah umgesetzt

Die Stiftung Wildnispark Zürich hat am Dienstag entlang des Sihluferwegs dürre Bäume und Äste gekappt. Dieser Sicherheitseingriff wurde möglichst naturnah durchgeführt.

Ein so genannter "Tree Trimmer" hat gestern entlang des Sihluferwegs zwischen Besucherzentrum und Sihlwaldbrücke (Höhe Forsthaus) mit einer grossen Zange 25 dürre Bäume und Äste abgeknickt. Die abgebrochenen Teile bleiben auf dem Waldboden liegen, die Stämme bleiben stehen. Diese Massnahme war für die Sicherheit der Besucherinnen und Besuchern notwendig. Dabei wurde so wenig wie möglich und so viel wie nötig entfernt. Solche Sicherheitseingriffe finden nur an stark begangenen Wegen wie dem Sihluferweg statt, wo ein Kompromiss zwischen der Sicherheit der Gäste und dem geschützten Naturwald gefunden werden muss.

"Baumstämme ohne Krone sind typisch für einen Naturwald. Der Eingriff am Sihluferweg ist deshalb zwar künstlich, er wird aber so naturnah wir möglich gestaltet", sagt Isabelle Roth, stellvertretende Geschäftsführerin und Leiterin Bereich Naturwald. Sie erklärt, dass auf diese Weise – ähnlich den natürlichen Prozessen – neue Lebensräume entstehen: "Insekten besiedeln das Totholz, worauf Spechte Futter finden und ihre Höhlen in die Baumüberreste bauen. Der Kreislauf im Naturwald wird durch den Eingriff somit zwar beschleunigt, aber nicht unterbrochen".

Wildnis im Sihlwald

Obwohl der Sihlwald erst seit 2000 sich selbst überlassen wird, finden sich bereits heute grössere Waldteile, in denen tote Dürrstände und umgestürzte, vermodernde Baumstämme den Eindruck von Wildnis vermitteln. Wildnis bedeutet vielfältige Lebensräume für Pflanzen und Tiere. Im und auf dem Totholz finden Hunderte von Käfer-, Mücken- und Fliegenarten ein Zuhause. Die Vielfalt an Flechten und Pilzen ist überwältigend. All dies entsteht, wenn wir die Natur sich selbst überlassen. Das ist der Regelfall im Naturwald Sihlwald.

Artikelfoto: Stiftung Wildnispark Zürich