Schwere Überschwemmungen in Bangladesch

(Bildquelle: infoticker)

HEKS, das Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz, leistet für 250'000 Franken humanitäre Soforthilfe für das von schweren Überschwemmungen heimgesuchte Bangladesch. Von der Weltöffentlichkeit weitgehend unbeachtet sind dort nach wochenlangen, sintflutartigen Monsun-Regenfällen rund 8 Mio....

Weite Teile des bitterarmen Landes stehen unter Wasser. Viele Häuser sind zerstört oder schwer beschädigt, die Ernten auf den Feldern wurden vernichtet und öffentliche Infrastrukturen wie Verkehrswege schwer in Mitleidenschaft gezogen. Die Regierung hat deshalb den nationalen Notstand erklärt.

Es waren die intensivsten Niederschläge der vergangenen 40 Jahre, die in den letzten Tagen und Wochen über dem südasiatischen Staat am Golf von Bengalen niedergingen. Rasch traten Flüsse über die Ufer, reissende Fluten bahnten sich ihren Weg, überschwemmten Städte, Dörfer und riesige landwirtschaftliche Flächen von über 620'000 Hektaren, brachten Tod und Verwüstung.

Bisher starben in Bangladesch etwa 140 Menschen, über 160'000 Menschen sind obdachlos geworden und haben oft ihr gesamtes Hab und Gut verloren. Insgesamt sind in 32 von 64 Distrikten des Landes rund 8 Mio. Menschen von den Überschwemmungen heimgesucht worden.

Soforthilfe ist angelaufen

HEKS unterstützt bereits seit vielen Jahren mit verschiedenen Projekten der Entwicklungszusammenarbeit marginalisierte Minderheiten in Bangladesch und verfügt vor Ort über ein eigenes Koordinationsbüro. Kurz nachdem das gesamte Ausmass der Katastrophe sichtbar geworden war, konnte HEKS in Zusammenarbeit mit seinen lokalen Partnern so bereits erste Soforthilfe-Massnahmen in die Wege leiten. In einer ersten Phase stellt HEKS dafür 250'000 Franken zur Verfügung.

Der Fokus liegt in diesen ersten Tagen auf der Verteilung von Hygiene-Paketen (Waschseife, Waschpulver, Mittel zur Dekontamination von verschmutztem Land, orale Rehydrationslösung zur Bekämpfung von Cholera und anderen infektiösen Magen-Darm-Erkrankungen) an insgesamt 1'000 besonders schwer betroffene Familien (rund 4'400 Personen).

In einer weiteren Phase erhalten 3'700 Haushalte je 50 Franken in bar als einmaligen Unterstützungsbeitrag, um sich auf den lokalen Märkten mit lebensnotwendigen Gütern des täglichen Bedarfs versorgen zu können. Insgesamt kann HEKS mit dieser einmaligen Auszahlung die akute Not von über 16'000 Menschen lindern.

Artikelfotos: HEKS