Schweizer Staatsschulden seit Krise klar gesunken

(Bildquelle: infoticker)

Wie kaum ein anderes Land auf der Welt hat dieSchweiz seit Ausbruch der schweren Finanzkrise ihre staatlichenSchulden senken können.

Türmen fast alle Industriestaaten rund um den Globus bis heute Jahr für Jahr neue Verbindlichkeiten auf, konnte die Schweiz von 2007 bis 2015 ihre Verschuldung um 7 Punkte auf 46 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP) reduzieren, zeigt eine Analyse auf Basis der jüngst veröffentlichten Zahlen des Internationalen Währungsfonds.

Mit 297 Milliarden Franken hat die Schweiz heute rund 8 Milliarden Franken weniger Schulden als kurz vor Ausbruch der Finanzkrise 2007. Nur Norwegen kann sich als einziger hoch entwickelter Staat ebenfalls klar dem globalen Verschuldungstrend entziehen. Dabei ist das nordeuropäische Land jedoch ein Sonderfall: "Die hohen Ölvorkommen machen es Oslo besonders leicht, gut zu haushalten", sagt Daniel Hartmann, Ökonom bei der Bantleon Bank. "Angesichts des Energiepreisverfalls droht Norwegen in der Zukunft ein ähnliches Szenario wie vielen anderen erdölexportierenden Ländern."

Gleichzeitig ist die Schweiz das einzige der fast 40 Länder, die der Internationale Währungsfonds als fortgeschritten kategorisiert, das trotz Finanzkrise seine Staatsquote in den vergangenen Jahren nicht aufblähen musste: Die öffentlichen Ausgaben, gemessen am BIP, lagen zuletzt bei 31 Prozent, wie schon vor der Finanzkrise 2007.

Die paradiesischen Zustände in der Schweiz - konkret die hohe Beschäftigungsquote und die steigenden Löhne - haben indes ihre Schattenseiten: Im Gegensatz zu den meisten anderen untersuchten Ländern sind die Schulden von Herrn und Frau Schweizer in dieser Zeit deutlich gestiegen, um 16 Punkte auf 120 Prozent des BIP. Nur noch in Dänemark haben die Konsumenten höhere ausstehende Verbindlichkeiten.