Schweizer Luftwaffe trainiert in Grossbritannien

(Bildquelle: infoticker)

Vom 13. November bis 8. Dezember 2017 trainieren Angehörige der Schweizer Luftwaffe mit bis zu zehn F/A-18-Kampfjets den Nachtflug auf dem Luftwaffenstützpunkt Lossiemouth der Royal Air Force im Norden Schottlands. Das Training in Schottland - genannt SCOTNIGHT - gilt als zentraler Bestandteil des...

Ziele des Ausbildungsmoduls in Nord-Schottland sind die intensive Nachtflug-Grundausbildung der F/A-18-Piloten (Luftpolizeidienst bei Nacht) sowie die Vertiefung und Konsolidierung der Einsatztaktiken im Nachtflug für Fortgeschrittene. Einsätze in der Nacht haben im heutigen Umfeld und in jedem modernen Konflikt einen entscheidenden Stellenwert. Erfahrungen aus Konflikten der letzten Jahrzehnte zeigen, dass Einsätze aus taktischen Gründen immer öfter in der Dunkelheit stattfinden.

Aufgrund diverser Einschränkungen kann die Luftwaffe mit dem Umfang des Nachtflugtrainings in der Schweiz vergleichbare internationale Standards nicht erreichen. Kleine und knapp verfügbare Trainingsräume, Höhen und Geschwindigkeitslimiten (kaum Überschallflugtraining), eingeschränkte Flugbetriebszeiten, Auflagen bei der Anzahl Flugbewegungen auf den Flugplätzen, dichter ziviler Luftverkehr über der Schweiz sowie die hohe Besiedelungsdichte und die daraus resultierende Rücksichtnahme auf die Lärmbelastung der Bevölkerung sind Einschränkungen, welche nur ein marginales Nachtflugtraining in der Schweiz zulassen.

Ideale Bedingungen

In Nord-Schottland kann die Schweizer Luftwaffe von idealen Trainings- und Umweltbedingungen profitieren. Der Luftwaffenstützpunkt Lossiemouth der Royal Air Force bietet eine geeignete Infrastruktur für die Basierung und für den Flugbetrieb. Die grossräumigen Trainingssektoren liegen in günstiger Entfernung über der Nordsee, wo der taktische Nachtflug praktisch ohne Einschränkungen in allen Einsatzbereichen, inklusive Überschallflug, effektiv trainiert werden kann.

Die rechtliche Grundlage für SCOTNIGHT bildet ein Abkommen zwischen dem Königreich Grossbritannien und der Schweiz.

Artikelfoto: Peter Gronemann (CC BY-NC-ND 2.0)