Schweizer Aussenhandel weiter im Hoch

(Bildquelle: infoticker)

Während die Exporte arbeitstagbereinigt im 3. Quartal 2017 innert Jahresfrist um 2,5 Prozentstiegen, legten die Importe sogar um 7,4 Prozent zu. Mit diesen Plus bewegt sich derAussenhandel weiter auf hohem Niveau. Die Handelsbilanz sank von 10,3 Mrd. Fr. auf8,5 Mrd. Franken.

Die Exporte wuchsen im 3. Quartal 2017 innert Jahresfrist arbeitstagbereinigt um 2,5 Prozent (real: + 1,4 %). Verglichen zum rekordhohen Vorquartal legten sie saisonbereinigt noch um 0,2 Prozent zu. Die Importe wiesen gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg von 7,4 Prozent (real: + 1,6 %) auf. Der saisonbereinigte Zuwachs zum starken 2. Quartal 2017 betrug immerhin 0,6 Prozent. In beiden Verkehrsrichtungen hält die positive Entwicklung an, wenn auch weniger ausgeprägt als zuvor.

Exporte: MEM-Industrie formstark, Chemie-Pharma bremst

Die wichtigsten Exportgruppen verzeichneten im 3. Quartal 2017 einen Anstieg. Lediglich die Verkäufe von Bijouterie und Juwelierwaren (- 17 %) sowie Papier und Grafischen Erzeugnissen (- 2 %) trübten das positive Bild. Während Chemie-Pharma als grösste Gruppe nur bescheiden wuchs (+ 1 %), setzten die Exporte von Metallen ihr hohes Wachstumstempo fort (+ 12 %).

Die Exporte von Uhren sowie Maschinen und Elektronik legten um 6 bzw. 5 Prozent zu. Bei Letzteren fiel der 13-prozentige Anstieg der Werkzeugmaschinen auf. Die Verkäufe von Präzisionsinstrumenten wie auch Nahrungs- und Genussmitteln (Kaffee: + 6 %) wiesen ein Plus von 4 Prozent aus. Innerhalb der chemisch-pharmazeutischen Sparte kompensierten die Mehrexporte immunologischer Produkte beinahe den Einbruch der pharmazeutischen Wirkstoffe.

Unterschiedliche Nachfrage

Die Nachfrage der drei Hauptmärkte wuchs unterschiedlich stark. Am dynamischsten zeigten sich die Ausfuhren nach Asien (+ 7 %). Hier stach Singapur (+ 41 %; Chemie-Pharma) heraus, Hongkong (+ 19 %) und China (+ 14 %) steigerten sich ebenfalls beachtlich. Ein Minus verzeichneten jedoch die Verkäufe nach Japan (- 19 %). Das Plus mit Nordamerika (+ 4 %) ist auf gestiegene Verkäufe chemisch-pharmazeutischer Produkte in die USA zurückzuführen.

In Europa (+ 1 %) wuchsen die Ausfuhren nach Russland um einen Drittel; ebenfalls stiegen jene nach Belgien, Italien und Deutschland. Die Lieferungen nach Frankreich (Bijouterie) kamen dagegen um 503 Mio. Franken tiefer zu liegen.

Importwachstum breit abgestützt

Das Importplus verteilt sich über fast alle Sparten, so übertrafen 10 von 12 ihr Drittquartalsergebnis 2016. Mit Mehrimporten von 1,1 Mrd. Franken steuerten die chemisch-pharmazeutischen Produkte ein Drittel zum Gesamtzuwachs bei.

Das höchste Plus wiesen die Bijouterie und Juwelierwaren aus (+ 20 %). Ebenfalls im zweistelligen Bereich wuchsen die Einfuhren von Metallen und chemisch-pharmazeutischen Produkten. Bei Letzteren legten die Importe von Medikamenten sowie immunologischen Produkten um je 19 Prozent zu. Die Käufe von Maschinen und Elektronik stiegen um 8 Prozent, wobei der 13-prozentige Zuwachs der elektrischen und elektronischen Artikel ins Gewicht fiel.

Abgesehen von Nordamerika kamen aus allen Kontinenten mehr Güter. Die Importe aus Asien wuchsen um 17 Prozent, da eine Zunahme von 486 Mio. Fr. aus den Arabischen Emiraten (Bijouterie) verzeichnet wurde. Derweil stiegen aber auch die Lieferungen aus Japan (+ 17 %) und China (+ 6 %). In Europa (+ 6 %) nahmen die Einfuhren aus Frankreich, Österreich, Italien und dem Vereinigten Königreich zwischen 9 und 11 Prozent zu, jene aus Deutschland um 7 Prozent.

Hingegen sanken die Lieferungen aus Irland (- 378 Mio. Fr.). Die negative Entwicklung mit Nordamerika (- 10 %) resultierte aufgrund des Rückgangs mit den USA im Fahrzeugbereich (Flugzeuge).

Exporte stagnieren, Importe steigen

Nach zwei starken Vormonaten stagnierten die Exporte im Schlussmonat des 3. Quartals. In erster Linie drückten rückläufige Ausfuhren von chemisch-pharmazeutischen Produkten in die USA das Ergebnis. Demgegenüber folgte bei den Importen auf den starken August ein ebenfalls kräftiger Zuwachs im September (+ 10 %). Dazu trug Asien die Hälfte zum Anstieg bei.

Artikelfoto: geralt (CC0 Creative Commons) - (Symbolbild)