Rolle von zwei Enzymen für Fettleibigkeit geklärt

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Wissenschaftler an der Università di Torino (http://www.unito.it) haben die Rolle von zwei Enzymen aufgedeckt, die den menschlichen Stoffwechsel beeinflussen und bei einer Ausschaltung zum Abbau von Fettgewebe führen. Die Studienergebnisse eröffnen die Möglichkeit, neue Pharmaka gegen Adipositas zu...

Wissenschaftler an der Università di Torino (http://www.unito.it) haben die Rolle von zwei Enzymen aufgedeckt, die den menschlichen Stoffwechsel beeinflussen und bei einer Ausschaltung zum Abbau von Fettgewebe führen. Die Studienergebnisse eröffnen die Möglichkeit, neue Pharmaka gegen Adipositas zu entwickeln.

Hoffnung für 500 Mio. Menschen

Fettleibigkeit ist eine gesundheitsschädigende Erscheinungsform, die rund 500 Mio. Menschen weltweit betrifft und zu schweren Krankeiten wie Diabetes-Typ 2 führen kann. Zwei Enzyme sind entscheidend beim Aufbau von Fettgewebe und dem Verbrauch von Kalorien beteiligt. Ihr Fehlen bewirkt eine Veränderung der vom Gehirn ausgehenden Signale und des von ihnen gesteuerten Körperstoffwechsels.

Experimentiert wurde mit genetisch veränderten Labormäusen, in deren Gehirn die Tätigkeit dieser Enzyme ausgeschaltet worden war. Dabei wurden die beiden als PI3K-Beta und PI3K-gamma bekannten Kinasen unter die Lupe genommen. Diese sind bei der Übertragung der Phosphatgruppe von einem energieproduzierenden Molekül wie beispielsweise das ATP auf ein anderes Molekül beteiligt.

Experimente mit Versuchstieren

"Im Unterschied zur Vergleichsgruppe wiesen die durch Kinase-Desaktivierung modifizierten Mäuse eine geringere Fettschicht und einen höheren Energieverbrauch auf", erklärt Projektleiterin Alessia Perino. Bei den Fettzellen sei zwischen weissen und braunen Adipozyten zu unterscheiden. Während die weissen Adipozyten Lipide speichern, stellen die braunen Adipozyten das Fett zur Produktion von Energie bereit.

"Im Fall eines Kinase-Defizites werden die weissen Adipozyten durch einen als 'Browning' definierten Vorgang in braune Adipozyten umgewandelt", verdeutlicht die italienische Wissenschaftlerin. Die gleichen Vorgänge waren bei normalen Versuchstieren zu beobachten, nachdem ihnen Kinase-Inhibitoren verabreicht worden waren.

Die multidisziplinäre Untersuchung ist in Zusammenarbeit mit anderen Forschungseinrichtungen in Italien und im Ausland durchgeführt worden. Einzelheiten können in der Fachzeitschrift "Science Signaling" (http://stke.sciencemag.org) nachgelesen werden.

Quelle: Pressetext