Rappenantilopen-Bock Felix mischt den Zoo Basel auf

(Bildquelle: infoticker)

Freundlich aber bestimmt. So könnte man den Charakter des neu im Zoo Basel eingetroffenen Rappenantilopenbockes zusammenfassen. Dass er auch noch imposant aussieht, hat seine schnelle Integration in die Basler Gruppe nur befördert.

Rappenantilopenbock Felix (2,5) wurde im Zoo von Prag geboren und kam von dort am 19. Juli in den Zoo Basel. Einen Monat lang stand er unter Quarantäne, dann durfte er die fünf Basler Weibchen und die vier Jungtiere kennenlernen. Die Integration in die Herde verlief sehr gut. Zu Beginn durfte Felix die Anlage alleine erkunden, dann kamen nach und nach die Kühe mit den Jungen hinzu.

Souveräner Auftritt kombiniert mit gutem Aussehen

Felix verhielt sich von Anfang an vorbildlich. Wichtig bei der Integration ist, dass die Kühe den Bock akzeptieren. Dies hängt von seinem Verhalten, aber auch von seinem Aussehen ab. Lässt sich der Bock von den Kühen verscheuchen, wird er nie die Spitze der Hierarchie erklimmen. Felix aber machte alles richtig: Keinen Zentimeter an Boden gab er preis, wenn sich ihm die Weibchen näherten. Geholfen hat ihm, dass er für weibliche Rappenantilopen-Augen wohl sehr gut aussieht: Er ist sehr gross und mit seinem seidig glänzenden Fell eine prächtige Erscheinung.

Freundlich zu Jungtieren

Nach nur wenigen Tagen hat sich Felix bestens integriert und auch schon Interesse an den Kühen gezeigt. Da er selber in einer Herde aufgewachsen ist, sind ihm auch Jungtiere wohl bekannt. Er geht sehr liebenswert und spielerisch mit ihnen um. Manchmal sieht man ihn umringt von den drei mutigen jungen Böcken, die alle der Reihe nach mit ihm "kämpfen" wollen. Auf den Vorderfusswurzelgelenken "kniend" schiebt er dann seine Hörner vorsichtig hin und her, während die rauflustigen Jungs versuchen, ihn mit ihren kleinen Hörnchen zu beeindrucken.

Kennenlernen mit Kampfspielen

Um ihre Stellung in der Herde auszuloten, liefern sich Rappenantilopen beim Kennenlernen Ritualkämpfe: Die Tiere stossen mit den säbelförmigen Hörnern aneinander und versuchen das Gegenüber weg zu drücken. Mit Leichtigkeit könnten sie sich mit den spitzen Enden ihrer langen Hörner gegenseitig verletzen, was sie aber nicht tun. Manchmal gehen sie bei ihren Horngefechten auf die Vorderfusswurzelgelenke und "hakeln" (wie es für uns Menschen den Anschein macht im "Kniefall") weiter. Ganz selten, meistens wenn die Tiere zu Beginn des Kennenlernens noch etwas unsicher sind, treiben sie sich über die Anlage.

Ausser aus Felix besteht die Basler Rappenantilopen-Herde zurzeit aus fünf Weibchen (11, 9,9, 8 und 3) und vier Jungtieren von diesem Jahr. Felix' Vorgänger war bereits letztes Jahr an einen Zoo nach Frankreich gegangen.