Randale vor Bar endet in Not-OP für Schweizer Eishockey-Fan

(Bildquelle: infoticker)

Bei einem Streit ist ein Fan eines Schweizer Eishockeyteams durch eine Schnittwunde schwer verletzt worden.

Am Sonntag kam es Bietigheim-Bissingen über mehrere Stunden in der Frühe zu Auseinandersetzungen unter Anhängern eines Schweizer Eishockey-Teams und später dann mit der Polizei. Dabei wurde ein Fan schwer verletzt. Der 29-Jährige erlitt eine tiefe Schnittwunde in der Brust, wie die Polizei am Montagnachmittag mitteilte. Er wurde im Krankenhaus notoperiert, Lebensgefahr soll aber keine bestanden haben, sagte Polizeisprecher Peter Widenhorn.

Unklares Motiv

Ein Motiv der Tat ist bislang noch nicht klar, so Widenhorn. Vier Tatverdächtige im Alter zwischen 18 und 34 Jahren waren zwar zunächst vorläufig festgenommen, später jedoch wieder auf freien Fuss gesetzt worden. Das Opfer könne aufgrund des Gesundheitszustands erst am Dienstag befragt werden.

Gemäss der Polizei ist der junge Mann Fan des Eishockey-A-Ligisten HC Ambri-Piotta, der am Ice-Cup der Steelers teilgenommen hatte. Mit rund 20 weiteren Anhängern war er in einer Bar im Weidenweg zu Gast. Die Gruppe wurde allerdings nach Sachbeschädigungen des Lokals verwiesen.

Den bisherigen Ermittlungen zufolge kam es dann vor dem Lokal aus noch ungeklärter Ursache zu einer körperlichen Auseinandersetzung. Anwohner alarmierten die Polizei, wonach die Gruppe beim Eintreffen der Einsatzkräfte in Richtung des Hotels in der Freiberger Strasse, in dem sie zusammen mit rund 50 weiteren Schweizer Fans untergebracht waren, flüchtete.

Verletzter in Gebüsch gefunden

Beim Versuch, das Geschehen zu klären, wurden die Polizisten von der als aggressiv beschriebenen Gruppe mit Stühlen, Vasen und Aschenbechern aus dem Hotelfoyer beworfen. Die Bietigheim-Bissinger Polizei verständigte daraufhin Verstärkung, insgesamt waren letztlich zehn Streifenbesatzungen der Polizeireviere in Ditzingen, Vaihingen, Kornwestheim und von der Verkehrspolizeidirektion im Einsatz. 

Die Polizisten setzten dabei auch Schlagstöcke und Pfefferspray ein, um schliesslich die Situation unter Kontrolle zu bringen. Den Schwerverletzten fanden sie danach in einem nahegelegenen Gebüsch. Gemäss der Polizeisprecher habe er sich dort nicht verstecken wollen. Er kam einfach aufgrund seines Gesundheitszustands nicht weiter.

Probleme bei den Ermittlungen, weil die Fans nun wieder ins Ausland abgereist seien, erwartet die Ludwigsburger Polizei nicht. Es gebe ausführliche Rechtshilfeabkommen, so der Sprecher weiter. Demnach wurden unter anderem bereits die Personalien aller Fans aufgenommen, die ebenfalls in dem Hotel der Randalierer untergebracht waren.