Protrusionsschiene heilt das Herz nicht

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Die Behandlung einer obstruktiven Schlafapnoe wird häufig als unangenehm empfunden. Zudem bleiben Risikofaktoren für Herz- und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen bestehen. Das geht aus einer Studie hervor.

Geräte zur Behandlung einer obstruktiven Schlafapnoe (OSA), die eine Korrektur der Haltung des Unterkiefers vornehmen, haben positive Auswirkungen auf die Schlafqualität der Patienten. Sie verringern jedoch die massgeblichen Risikofaktoren für Herz- und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen nicht. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie unter der Leitung von Frédéric Gagnadoux vom Centre Hospitalier Universitaire d'Angers.

150 Patienten untersucht

Die Forscher führten eine randomisierte Studie mit 150 Patienten durch, die an schwerer obstruktiver Schlafapnoe, aber nicht an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung litten. Sie wurden entweder mit einer Protrusionsschiene (MAD) oder einem Gerät ohne Funktion behandelt.

MAD verbesserte den Apnoe-Hypopnoe-Index. Auch die Symptome des Schnarchens - Erschöpfung und Schläfrigkeit - wurden besser. MAD verbesserte jedoch die Endothelfunktion nicht.

Ein positiver Atemwegsdruck mittels CPAP-Therapie wird bei der Behandlung von OSA als Goldstandard angesehen. Zahlreiche Patienten empfinden das jedoch als unbequem. Daher wird als Alternative häufig MAD eingesetzt. Laut Gagnadoux handelt es sich bei einer endothelialen Dysfunktion um einen der unmittelbarsten Mechanismen, der möglicherweise zu einem erhöhten Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung bei OSA beitragen kann.

Weitere Studien nötig

"Ob eine MAD-Behandlung diese Funktion bei Patienten verbessert, wurde bisher nicht in kontrollierten und entsprechend großen Studien untersucht", so Gagnadoux. Weitere Studien müssten untersuchen, ob eine MAD-Therapie die Endothelfunktion bei Betroffenen verbessern kann, die bereits zu Beginn der Studie über eine Dysfunktion verfügen oder über offensichtliche Anzeichen einer Herz-Kreislauf-Erkrankung oder Stoffwechselerkrankung verfügen.

Die Studienautoren betonen jedoch auch, dass die schlechten Ergebnisse hinsichtlich des Blutdrucks nicht für alle OSA-Patienten gelten müssen. Verantwortlich dafür ist, dass alle Teilnehmer von den Auswirkungen eines verringerten Blutdrucks als Reaktion auf die Behandlung betroffen waren. Daher litten nur wenige an Bluthochdruck oder leichter Müdigkeit während des Tages.