Nur wenige Frauen gründen Startup in der Schweiz

(Bildquelle: infoticker)

Die Zahl der Frauen, die in der Schweiz ein Startup gründen, ist sehr gering: Das zeigt eine Analyse der Top 50 Startups in der Schweiz aus dem Jahr 2016. 91 Prozent der Gründer dieser Firmen sind Männer. Nur 9 Prozent Frauen. Darüber berichtet die Handelszeitung.

Bei Wachstumsfirmen, die Venture-Capital anziehen wollen, ist die Schweiz beim Frauenanteil unter Gründern damit europaweit auf den hintersten Plätzen. In Ländern wie dem Vereinigten Königreich oder Griechenland liegt der Anteil von Gründerinnen um die 30 Prozent.

"Es ist klar, dass 9 Prozent niedrig ist. Aber es ist so niedrig, dass es sogar die Top 100 Firmen der Schweiz gut aussehen lässt, die immerhin 16 Prozent Frauen in ihren Aufsichtsräten haben", sagt die Schweizer Gründerin Lea von Bidder, die die Auswertung vorgenommen hat. "Ein Gender-Gap im Gründungsteam setzt sich also fort in einem Gender-Gap im ganzen Team. Diese Startup-Angestellten, meistens Männer, gründen oftmals eigene Startups und vertiefen damit den Gender-Gap."

In der Schweiz werden zudem fast keine genderspezifischen Daten in der Startup-Szene gesammelt. Wie viele Frauen in den Dutzenden Technoparks arbeiten, ist unbekannt. Auch über die Arbeitsbedingungen von Gründerinnen oder den Zugang zu Risikokapital werden in der Schweiz keine genderspezifischen Daten ausgewiesen.

Lea von Bidder, die von der HSG zur Gründerin des Jahres 2017 ernannt wurde, fordert daher Institutionen der Startup-Szene wie das Institut für Jungunternehmen (IFJ), Venturelab, Digital Switzerland und Womenways auf, Gender-Daten zu erheben und diese bei Wettbewerben oder Förderungen zu berücksichtigen.

Artikelfoto: geralt (CC0 Public Domain) - (Symbolbild)