Notfall des KSA umgebaut

Das Zentrum für Notfallmedizin des Kantonsspitals Aarau präsentiert sich Anfang 2017 nach zwei Jahren Planungs- und Umbauzeit mit einem neuem Raum- und Triagekonzept. Durch die Trennung von Behandlungs- und Arbeitszonen sowie der Schaffung einer Behandlungszone für sitzende Patienten wurden die...

Im Zentrum für Notfallmedizin des KSA wurden neu die Behandlungs- und Arbeitszone klar getrennt. Durch die Schaffung einer Behandlungszone eigens für sitzende Patienten konnte der Bedarf an raumintensiven Liegeplätzen erheblich reduziert werden. Für diese sitzenden Patienten wurden zusätzlich zwei Konsultationsräume eingerichtet, die eine rasche Untersuchung und Diagnose gewährleisten.

Ein abgegrenzter Triageraum ermöglicht die Messung der Vitalfunktionen, die Beurteilung von Wunden und Verletzungen sowie geschützte Gespräche. Die Triage wird am Empfangsdesk neu durch zwei Pflegefachleute vorgenommen, die die Kurzaufnahme der Patientendaten sowie den Eintritt koordinieren. "Das neue Triagekonzept entlastet die Prozesse und Behandlungsabläufe in den Aufnahmezimmern der liegenden Patienten wesentlich", erklärt Dr. med. Ulrich Bürgi, Chefarzt Zentrum für Notfallmedizin.

Umbau eine Herausforderung

"Aufgrund kontinuierlich steigender Patientenzahlen sowie eines Raumkonzepts, welches nicht mehr den notfallmedizinischen Anforderungen entsprach, drängte sich der Umbau als Zwischenlösung bis zur geplanten Umsetzung des Masterplanes auf", erklärt Sergio Baumann, Leiter Betrieb. "Die grösste Herausforderung stellte dabei der Umbau bei laufendem Betrieb dar", führt Petra Tobias, Leiterin Pflege Notfall weiter aus.

Um den 24-h-Notfalldienst während der gesamten Bauzeit zu 100 Prozent gewährleisten zu können, wurde das Projekt in zwölf Teiletappen gegliedert und auf zwei Jahre verteilt. Dank der guten Zusammenarbeit der Teams von Planung und Bau sowie Arzt- und Pflegedienst war dies ohne Einschränkungen für die Patienten möglich.

"Mock-up-Test" wichtiger Baustein

Ein wichtiger Baustein stellte der im August 2015 erstmals am KSA durchgeführter "Mock-up-Test" dar. In einem 1:1 nachgebauten Modell wurden die vorab diskutierten Lösungsvorschläge für die Prozessabläufe mit allen Beteiligten live durchgespielt. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse flossen direkt in den heute realisierten Umbau ein. Wichtigster Prozessgewinn ist die räumliche Nähe von Pflege- und Arztdienst. Die zuvor dezentral verteilten ärztlichen Arbeitsplätze wurden in einem Grossraumbüro nahe dem benachbarten Pflegestützpunkt zusammengefasst.

"Die neuen Prozessabläufe bewähren sich in der Praxis und erleichtern unsere Arbeit erheblich. Die neugeschaffene freundliche Atmosphäre wirkt beruhigend sowohl auf die Patienten als auch auf die Mitarbeitenden", stellt Petra Tobias, Leiterin Pflege Notfall fest. Und Dr. med Ulrich Bürgi, Chefarzt Notfallmedizin, doppelt nach: "Die neuen Prozesse haben sich auch während der Festtage mit 120–150 Eintritten pro Tag bestens bewährt."