Neue Elefantenanlage im Zoo Basel vor Eröffnung

(Bildquelle: infoticker)

Nach etwas mehr als drei Jahren Bauzeit öffnet der Zoo Basel die neue Elefantenanlage Tembea erstmals für das Publikum. Die neuen und vergrösserten Aussenanlagen und das neue Haus werden von Elefanten, aber auch von Krallenfröschen, Wanderratten und Ernteameisen bewohnt. Am Wochenende vom 18. und...

Am Donnerstag, 16. März ist die neue Elefantenanlage Tembea erstmals für das Publikum offen. Besucherinnen und Besucher können die Elefanten in der grosszügigen Freilaufhalle und auf den drei Aussenanlagen mit der naturnah gestalteten Savannenlandschaft beobachten.

"Unsere Elefanten sind Botschafter ihrer Verwandten in der Natur", betonte Zoodirektor Olivier Pagan am Presseapéro zur Eröffnung der Anlage. "Wir möchten unserem Publikum Elefanten zeigen, um für den Schutz dieser bedrohten Lebewesen zu werben." Zur Eröffnung startet der Zoo Basel die Unterstützung des Naturschutzprojektes "Anti-Poaching" der Big Life Foundation (BLF) in Kenya mit jährlich 50'000 Franken.

Elefanten in Bewegung

Die Elefantenkühe "Rosy" (22), "Maya" (23), "Heri" (41) und "Malayka" (46) haben ihr neues Zuhause bereits getestet. "Auf der neuen Anlage stehen den vier Elefanten nun 121 Futterstellen in unterschiedlichsten Ausführungen zur Verfügung", sagt Projektleiterin Heidi Rodel. "So halten wir sie - entsprechend dem Namen der Anlage, welcher 'Bewegung' bedeutet - auf Trab."

Die neue Anlage ist in mehrere Kompartimente unterteilbar, und die Verbindungen zwischen den Anlagen können variiert werden. So entstehen täglich wechselnde "Wanderrouten". Die Aussenanlagen sind durch schattenspendende Grüninseln, ausserdem durch Pfosten und Seile gegliedert, und die Elefanten können wahlweise Kontakt aufnehmen oder sich zurückziehen.

Suhlen, Bäder, Duschen, verschiedenste Gehegestrukturen und Bodenbeläge gestalten den Elefantenalltag abwechslungsreich. Es wird auch ein Elefantenbulle in der Anlage einziehen, der genaue Zeitpunkt ist noch nicht bekannt.

Privatsphäre für Elefanten

Die fast dreimal grössere neue Anlage ersetzt die alte Elefantenanlage aus den 1950er-Jahren. Mit Tembea wurde die Haltung der Elefanten auf den sogenannten geschützten Kontakt umgestellt. Dazu gehört ein tägliches Training, bei welchem zwischen Mensch und Tier stets eine Barriere besteht.

Das Training entspricht der modernen Zootierhaltung, es erleichtert tierärztliche Untersuchungen und erlaubt dem Tierpflegepersonal bei Elefanten die Fusspflege, eine Rüsselspülung oder die Kontrolle der Zähne. Im täglichen Training simuliert das Tierpflegepersonal solche Manipulationen, damit sie diese im Ernstfall in entspannter Atmosphäre, gemeinsam mit dem Tier, bewältigen können.

Kurator Adrian Baumeyer: "In den vergangenen Monaten haben wir die Haltung komplett umgestellt, und der Umgang mit den Elefanten ist bereits merklich einfacher und entspannter geworden. Das Training ist ausserdem eine willkommene Bereicherung im Zooalltag." Letzteres gilt auch für das Publikum, denn neu können Besucherinnen und Besucher dem Training im Haus zusehen.

Neue Bewohner auf der Elefantenanlage

Auf der neuen Anlage dreht sich alles um das Thema Bewegung. Bewohnt wird sie neben Elefanten auch von Wanderratten, Ernteameisen, mehreren Fischarten und Krallenfröschen. Ausgewählt wurden diese Tierarten wegen ihren speziellen Eigenschaften, welche zum Thema der Anlage passen.

Hier dürfen die Störche als Vielflieger und Zugvögel nicht fehlen. Die vor dem Haus errichtete Beobachtungsplattform wird spektakuläre Einblicke in die auf der Aussenanlage eingerichteten Horst-Plätze bieten.

Auch an andere einheimische Tiere wurde gedacht: Im und am Haus wurden Dutzende von Sommer- und Winterquartieren für Fledermäuse und rund 50 Nistmöglichkeiten für einheimische Vögel geschaffen.

Spender ermöglichten das Projekt

Die Gesamtkosten des Projektes betragen rund 27 Millionen Franken. Die Finanzierung erfolgte ausschliesslich durch Spenden. Ausserdem konnten die Zoobesucher mit einer "Weltrekord-Patenschaft" den Bau der Anlage unterstützen.

Per Ende Dezember 2016 wies der Ticker über 23'460 Paten für die Elefantenanlage Tembea auf. Die grösste Einzelspende war eine anonyme Spende von 5'000'000 Franken. Die vielen grossen und kleinen Spenden kamen nicht zuletzt dank dem Patronatskomitee, welches von Verwaltungsrat François Labhardt präsidiert wurde, zusammen.

Fest zur Eröffnung

Am Samstag und Sonntag, 18. und 19. März findet von 10 bis 17 Uhr ein Fest zur Eröffnung der Elefantenanlage Tembea statt.

Auf dem Restaurant-Vorplatz erwartet Sie ein Spezialprogramm. Besucherinnen und Besucher können erfahren, wie und weshalb täglich ein Elefanten-Training stattfindet, und über die Bedrohung der Tiere und deren Schutz informiert der Infoposten "Stosszähne - das Weisse Gold". Kinder können ihre Geschicklichkeit beim "Rüsseln" beweisen, und ein Glücksrad wartet mit Preisen auf.

Artikelfotos: Zoo Basel