Nestlé unterliegt Migros im Kapselstreit

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Im Streit um Dolce-Gusto-Kapselkopien unterliegt Nestlé der Migros. Das zeigen Unterlagen des St. Galler Bundespatentgerichts, die der "Handelszeitung" vorliegen.

Seit Jahren geht Nestlé mit Anwälten gegen Nachahmer seines Kaffeekapselsystems Nespresso vor. Nun öffnet der Konzern eine neue Front und gelangt auch für seine zweite Kaffeekapsel-Linie Dolce Gusto an die Gerichte.

Das Bundespatentgericht hat Nestlés Begehren nach einem Verkaufsstopp der Migros-Klone in der Schweiz abgewiesen. Vom Tisch ist die Angelegenheit deswegen nicht. Der Konzern will das Urteil weiterziehen. Auch in Deutschland geht Nestlé gegen die Migros und ihre Industrietochter Delica vor. Nestlé ist der Meinung, dass die Dolce-Gusto-kompatiblen Kapseln der Migros-Industrie "unsere gewerblichen Schutzrechte verletzen".

Dolce Gusto ein Wachstumstreiber

Für Insider kommt nicht überraschend, dass sich Nestlé, die sich im Falle von Nespresso weltweit rund 300 Kopie-Systemen ausgesetzt sieht, nun für Dolce Gusto ins Zeug legt. Zuletzt fiel das jüngere und günstigere System Dolce Gusto als stärkerer Wachstumstreiber auf als die etablierten und exklusiveren Nespresso-Kapseln.

Nestlé muss die Migros-Industrie als globale Konkurrentin ernst nehmen. Sie ist heute eine der zehn wichtigsten Kapselproduzentinnen der Welt und will ihre Kapazitäten weiter ausbauen.