Nachwuchs bei den Roten Ibissen im Zolli

(Bildquelle: infoticker)

Bei den Roten Ibissen im Zoo Basel hat es Nachwuchs gegeben. Im Gegensatz zu den leuchtend roten Erwachsenen sind die Jungen nach dem Schlupf noch grauschwarz. Doch das ändert sich bald. Im Zolli sind diese Tiere bereits seit 1956 zu sehen.

Sie sind ein faszinierender Anblick: die Roten Ibisse beim Vogelhaus des Zoo Basel. Zurzeit lohnt sich ein Besuch dieser Tiere noch mehr als sonst. Im August sind zwei Junge geschlüpft. Und im Gegensatz zu den leuchtend roten Erwachsenen sind die Jungen nach dem Schlupf noch grauschwarz: Ein besonderer Anblick. Und es gibt noch einen weiteren augenfälligen Unterschied zwischen Jung und Alt: Anders als die Erwachsenen haben die Jungen keinen langen und gebogenen Schnabel, sondern noch einen kurzen und geraden.

Auf den ersten Blick sieht es also so aus, als ob die Jungtiere zu einer ganz anderen Vogelart gehören würden als die Erwachsenen. Dank eines Farbstoffes im Futter werden aber auch die Jungen zu leuchtend roten Vögeln heranwachsen. Rote Ibisse ernähren sich von Krabben, aber auch von Schnecken, Muscheln, Würmern und Insekten.

Ein lebhaftes Durcheinander

Die Roten Ibisse (Eudocimus ruber) gehören zu den Stelzvögeln. Mit ihrem leuchtend roten Federkleid sorgen sie in der Natur bei Angreifern für Verwirrung. Das lebhafte Durcheinander in einer Kolonie erschwert es Angreifern erheblich, sich auf ein Beutetier zu konzentrieren.

Im Zoo Basel hat die Haltung von Roten Ibissen Tradition: Bereits seit 1956 hält der Zolli diese Tiere. Derzeit lebt eine Gruppe von 16 Tieren hier (14 Erwachsene, zwei Junge). 1972 schlüpften erstmals Junge. Seither sind im Zoo Basel schon mehrere Dutzend Junge aufgezogen worden. Die Vögel reagieren sehr empfindlich auf Störungen und es kommt immer wieder vor, dass die Eltern die Jungen aus unerklärlichen Gründen aus dem Nest werfen.

Die Roten Ibisse sind Koloniebrüter. In der Natur sind sie in Kolonien von 50 bis 10‘000 Vögeln anzutreffen. Heimisch sind sie im nördlichen Südamerika. Sie leben in Venezuela, von den Guyanas bis zur Amazonasmündung in Brasilien sowie auf der Antilleninsel Trinidad. Ihr Lebensraum sind Waldränder und Mangrovensümpfe. Sie gelten als nicht gefährdet, ihr Wildtierbestand ist wegen Entwässerungen aber sinkend.

Artikelfoto: Zoo Basel