Wichtig ist zunächst, zu unterscheiden, ob es um einen "normalen" morgendlichen Mundgeruch oder echten, pathologischen Mundgeruch handelt. Der morgendliche Mundgeruch entsteht durch das Vergären von Nahrungsresten während der Nacht.
Der pathologische Mundgeruch hingegen kann viele Ursachen haben. Häufigster Grund sind hierbei bakterielle Zersetzungsvorgänge auf der Zunge. Jedoch können auch Erkrankungen im Bereich von Hals, Nasen und Ohren oder im Magendarmtrakt Auslöser sein. Mundgeruch kann zudem ein Hinweis auf Zuckerkrankheit, Nierenversagen oder auf eine Leberzirrhose sein.
Probleme meist im Mund
Etwa 80-85 Prozent der Ursachen von schlechtem Atem liegen in der Mundhöhle. Gründe dafür sind Zungenbelag, Entzündungen des Zahnfleisches, Mundtrockenheit, schlechte Mundhygiene und Karies.
Aber auch Medikamente können Probleme bereiten, vor allem solche, die den Speichelfluss reduzieren wie Blutdruckmedikamente, Antidepressiva, etc. Auch Stress, Rauchen, Zungenpiercings, gewisse Diäten, zu hoher Fleischkonsum und eine zu geringe Wasseraufnahme, können zu schlechtem Atem führen.
Schwefelverbindungen führen zu Gestank
Zu 99 Prozent besteht die Atemluft aus flüchtigen Gasen wie Stickstoff, Kohlendioxid und Sauerstoff. Diese Gase verursachen aber keinen Mundgeruch. Gerade mal 1 Prozent der Gase sind übelriechende, flüchtige Schwefelverbindungen und die sind verantwortlich für den schlechten Atem.
Magenspiegelungen oft unnötig
Bei Mundgeruch lassen Hausärzte oft Magenspiegelungen durchführen. Jedoch sollte die erste Anlaufstelle der Zahnarzt sein. In der Schweiz gibt es auch spezielle Mundgeruchsprechstunden, die nicht selten von Zahnärzten geführt werden.
Zucker schadet den Zähnen und dem Herz
Auf der Zunge befinden sich die meisten Bakterien der Mundhöhle (bis 80 Prozent). Leute, die einen Zungenbelag haben, haben eine 25 Mal höhere Bakteriendichte auf der Zunge. Da oft Zungenbelag die Ursache für Mundgeruch ist, bedarf es einer korrekten Reinigung der Zunge. Es ist sinnvoll, dass vor allem die erste Zungenreinigung durch einen Zahnarzt durchgeführt wird.
Weitere Reinigungen der Zunge können zu Hause mit speziellen Schabern oder Zungenbürsten gemacht werden. Allerdings sollte keinesfalls eine normale Zahnbürste verwendet werden, denn so werden die Bakterien beim Zähneputzen nur weiter verteilt. Neben einer geeigneten Zungenreinigung helfen auch Mundspülungen um die Mundhygiene zu optimieren.
Einen haben wir noch
Wenn Sie sich einmal einen Zahn ausschlagen, sollten Sie diesen nicht reinigen oder desinfizieren, sondern sofort in Milch einlegen oder in ein nasses Tuch einwickeln, bis Sie beim Zahnarzt sind. So kann der ausgeschlagene Zahn oft noch gerettet und wieder eingesetzt werden.