Mehr Schweizer Käse exportiert

(Bildquelle: infoticker)

Die Schweizer Käsebranche blickt positiv auf das Exportjahr 2016 zurück. Weltweit wurden 70‘198Tonnen Schweizer Käse exportiert, was einer Zunahme von +2,5 Prozent (+1'739 Tonnen) entspricht.Diese Steigerung ist den Exporten nach Europa zu verdanken, die um +2,7 Prozent zunahmen. Dies trotz der...

Die heute von Switzerland Cheese Marketing AG (SCM) und TSM Treuhand GmbH (TSM) Bern veröffentlichten Zahlen für das Exportjahr 2016 weisen mit 70'198 Tonnen (t) (+1'739t) exportiertem Käse, Schmelzkäse und Fertigfondue eine weltweite Steigerung von +2,5 Prozent aus. Im vergangenen Jahr betrug der Erlös für die Schweizer Käsebranche (Milchbauern, Käser, Affineure, Handel) insgesamt 604,2 Millionen Schweizer Franken. Dies entspricht einer Zunahme von 0,7 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode.

Die Konzentration der Marketingaktivitäten der Schweizer Käsebranche auf den Verkaufspunkt scheint sich auszuzahlen. Diese wurden 2016 vor allem in der EU verstärkt. Die klare Positionierung der Schweizer Käse und insbesondere der Schweizer Sortenkäse als Premiumprodukte von hoher Qualität schafft beim Konsumenten vertrauen, und so konnten die Preiseunterschiede zur ausländischen Konkurrenzprodukten teilweise aufgefangen werden.

Rund 80 Prozent der Schweizer Käseexporte (57'173t) gehen in unsere Nachbarländer. Hauptabnehmer bleiben Deutschland (31'485t, +1,9%), Italien (10'864t, +5,0%) und Frankreich (5'359t, +14,9%). Die Exporte nach Übersee nahmen leicht zu, auf total 12'702t +323t (+2,5%).

Emmentaler AOP und Le Gruyère AOP die Exportschlager

Der Emmentaler AOP bleibt mit 17,5 Prozent Exportanteil das Zugpferd des Schweizer Käseexports, dicht gefolgt vom Le Gruyère AOP mit 17,2 Prozent Exportanteil. Der Blick auf die Exportbilanz der Sortenkäse zeigt, dass der Emmentaler AOP (12'276t, -3,1%) und der Appenzeller® (4'977t, -0,9%) den Abwärtstrend abbremsen konnten. Le Gruyère AOP(12‘106t, +1,3%), Sbrinz AOP (196t, +25,2%), Tête de Moine AOP (1'514t, +8,3%) und Schweizer Raclette (1'644t, +2,9%) schlossen mit einem positiven Exportergebnis ab.

Positive Bilanz kann auch für die Gattungen "Frischkäse/Quark" (+237t, +4,1%) und "andere Käse" +285t (+8,0%) gezogen werden. Mengenverluste zu beklagen, haben folgende Sorten und Kategorien: "Weichkäse" -22t, (-3,7%), Vacherin Mont d’Or AOP (-5t, -12,7%), Tilsiter -77t (-22,0%), Vacherin Fribourgeois AOP -2t (-0,8%) Switzerland Swiss -218t (-4,5%) und Fertigfondue -46t (-1,1%) sowie die Kategorie "Schmelzkäse" -47t (-4,1%).

10 Prozent mehr Importe aus Deutschland

Der Importdruck verstärkte sich 2016 weiter. Die Käseimporte stiegen um +4,9 Prozent (+2'734t) auf 58‘200t und wurden zu einem Durchschnittspreis von 6.19 Franken verkauft. Rund 85 Prozent der Importe stammen aus Italien (20'467t, +3,3%), Frankreich (14'378t, +2,3%) und Deutschland (14'053t, +10,1%).

Aus Deutschland wurden im vergangenen Jahr +10,1 Prozent (+1'285t) mehr Käse eingeführt und dies zu einem sehr tiefen Durchschnittspreis von 3.80/kg Franken. Der starke Schweizer Franken, die Aufhebung der Milchkontingentierung in der EU und nicht zuletzt das russische Handelsembargo gegenüber der EU führten zu dazu, dass sich die Käseimporte stark verbilligten.

Hart- und Schmelzkäse weniger beliebt

Besonders beliebt bleiben Frischkäse +991t (+4.7%), Weichkäse +103t (+0,9%), Halbhartkäse +1'267t (+13,3%) und Extrahartkäse +472t (+10,4%). Verloren hat hingegen Hartkäse -54t (-1,1%) und Schmelzkäse -44t (–1,1%).

Ein wichtiger Teil des Imports fliesst in die preissensible Nahrungsmittelindustrie, in die Grossgastronomie und in das Gastgewerbe. Dennoch ist die Handelsbilanz über alles gesehen positiv für den Schweizer Käse. Es wurden 1,2-mal mehr Tonnen Käse exportiert als importiert. In der wertmässigen Bilanz beträgt dieser Faktor sogar 1,7- mal mehr.