Mehr als 265'000 Unterschriften zum Schutz des Pangolins

Wenn ein Einheimischer in Asien ein Pangolin aufstöbert, kommt es einem Lottogewinn gleich, so selten sind die Tiere bereits geworden. Alle vier asiatischen Pangolinarten werden auf der Roten Liste bedrohter Tiere als "stark gefährdet" oder "vom Aussterben bedroht" eingestuft. Auch auf die vier...

Das Pangolin ist die vergessene Spezies unter den bedrohten Arten

"Es ist erschreckend: Kein Säugetier wird öfter geschmuggelt. Doch kaum jemand weiss davon. Der Handel mit Pangolinen muss sofort wirksam unterbunden werden, sonst ist die Tierart dem Untergang geweiht", sagt Mathias Rittgerott, Campaigner von Rettet den Regenwald.

"Rettet den Regenwald" hat über 265'000 Unterschriften zum Schutz des Pangolins gesammelt. Damit gehört die Petition "Das Pangolin nicht essen!" zu einer der grössten der vergangenen 30 Jahre.

"Die asiatischen Pangolin-Arten sind schon fast ausgerottet. Jetzt werden massenhaft die afrikanischen Schuppentiere für die Traditionelle Medizin gejagt. Diesen Tieren helfen kann nur noch ein absolutes Handelsverbot, das streng überwacht wird", sagt Adeline Fischer von der Organisation Pro Wildlife e.V.

Tierschützer von Pro Wildlife übergeben die Petition Ende September während der CITES-Konferenz in Johannesburg (Südafrika). Dort beraten 182 Staaten, die das Washingtoner Artenschutzübereinkommen unterzeichnet haben, vom 24.9. an über Handelsverbote mit Wildtieren.

"CITES leider keine Garantie für den Schutz bedrohter Tiere", kritisiert Reinhard Behrend, Vorsitzender von Rettet den Regenwald. "Wir haben drei Petitionen zu CITES: zu Pangolin, Elefant, Nashorn – dabei schützt CITES auch Wanderfalken, Graupapagei und Seidenhai nicht genug. Oft siegen Wirtschaftsinteressen über Artenschutz."

Verantwortlich für die dramatische Entwicklung der Pangolinpopulation sind die Jagd und der Handel mit den Tieren. Zentrale Märkte sind China und Vietnam. Dort werden den Schuppen aus Keratin medizinische Heilkräfte nachgesagt. Das Fleisch der Tiere gilt als Delikatesse und gehört auf Speisekarten häufig zu den teuersten Gerichten.

Laut Schätzungen wurden in den vergangenen zehn Jahren eine Million Pangoline von Jägern getötet. Allein zwischen 2011 und 2013 wurden 23'400 illegal gehandelte Tiere beschlagnahmt.

Während der CITES-Konferenz soll auch die Rettet den Regenwald-Petition "EU darf keine Komplizin der Wilderer sein" gegen Elfenbeinhandel mit 142'781 Unterschriften überreicht werden, gemeinsam mit mehreren Petitionen anderer, internationalen Organisationen zum selben Anliegen.

Dass Protest wirkt, zeigt der inzwischen verworfene Vorstoss Südafrikas, den Handel mit Rhino-Horn zu legalisieren. Nach einem internationalem Aufschrei – unter anderem die Petition "Südafrika verschärft Nashorn-Wilderei" von Rettet den Regenwald mit 122'065 Unterschriften - hat die Regierung den geplanten Anschlag auf das Überleben zahlloser Nashörner aufgegeben.

Die Petition zum Schutz des Pangolins im Wortlaut

"Das Pangolin ist gewissermassen die 'vergessene Spezies' unter den bedrohten Arten, dabei stehen alle acht Arten des Schuppentiers auf der roten Liste. Das Chinesische und das Sunda-Pangolin sind sogar vom Aussterben bedroht und könnten innerhalb der nächsten 15 Jahre von der Erde verschwinden.

Verantwortlich für das Einbrechen der Populationen sind vor allem die Jagd und der illegale Handel. In Ihren Ländern werden den Schuppen aus Keratin medizinische Heilkräfte nachgesagt. Das Fleisch der Tiere gilt als Delikatesse und gehört auf Speisekarten häufig zu den teuersten Gerichten.

Bitte setzen Sie sich für den Schutz des Pangolin ein und bekämpfen Sie die Jagd und den illegalen Handel."