Marcel Brenner: "Es hat sich ausgezahlt, jederzeit alles zu geben"

(Bildquelle: infoticker)

Der junge Schweizer Rennfahrer ist zwar immer noch gesundheitlich angeschlagen, doch in den sonntägigen Hitzerennen konnte Brenner nichts von seinem Willen abbringen, zweimal unter den schnellsten Elf ins Ziel zu kommen.

Die anhaltende Hitze an diesem Wochenende im Norden Spaniens bereitete dem körperlich geschwächten Marcel Brenner einiges an Kopfzerbrechen. Doch der 19-Jährige wusste sich mit wohl überlegter und gezielter Vorbereitung zu helfen. In den beiden sonntägigen Rennen über jeweils 17 Runden auf dem anspruchsvollen Circuit de Barcelona-Catalunya konnte er sich seine Kräfte gut einteilen.

Beide Meisterschaftsläufe des Wochenendes verliefen sogar erstaunlich gut. Im ersten Heat am Mittag stürmte Brenner zügig unter die ersten Zehn, bevor er sicherheitshalber sein Tempo etwas drosselte. Angesichts der Umstände war Rang zehn trotzdem ein beachtliches Ergebnis. Wenige Stunden später in der Nachmittagshitze Spaniens, zeigte Brenner erneut Kampfgeist und Willensstärke. Am Ende verpasste er hauchdünn sein Ergebnis von zuvor einzustellen. Als Elfter gab es dennoch weitere wichtige Punkte für die Meisterschaft mitzunehmen. Mit elf Punkten aus beiden Rennen hätte Brenner vor diesem Wochenende auf gar keinen Fall gerechnet.

Bis zum nächsten Rennen der Moto2™ European Championship im spanischen Valencia ist eine dreiwöchige Pause. Bis dahin will sich Brenner vollkommen erholen und wieder Kraft tanken.

#46 Marcel BRENNER (H43Team Nobby, KALEX), 10./11.:

"Über diesen Ausgang des Wochenendes freue ich mich besonders. Es kam schon überraschend, dass ich seit Samstagmorgen wieder so weit fit, damit ich überhaupt fahren konnte. Angesichts dieser Umstände sind meine Leistungen und Ergebnisse wirklich positiv zu werten. Ausserdem war ich mir nach dem ersten Rennen gar nicht sicher, ob die Pause reicht, um mich für den zweiten Lauf vollständig zu erholen. Eine kalte Dusche kurz vorher war sicher hilfreich."

"Heute Morgen während des Warm-Up haben wir noch eine Änderung am Motorrad probiert. Doch die kurze Session reichte nicht, um mich damit richtig anzufreunden. Daher haben wir für das erste Rennen nur kleinere Schritte gemacht und den grösseren Schritt erst am Nachmittag gemacht. Das erste Rennen verlief dann recht gut und endete mit dem zehnten Rang sehr erfreulich. Zur Halbzeit musste ich allerdings etwas Speed rausnehmen, sonst hätte ich die Distanz wahrscheinlich nicht durchgestanden. Leider konnten dadurch zwei Konkurrenten zu mir aufschliessen und sie sind später auch an mir vorbeigegangen. Ich hatte mir jedoch für die Schlussrunden eine Taktik übergelegt, um die Beiden wieder zurück zu überholen. Schade, dass es letztendlich nicht geklappt hat. Doch mit dem Top-Ten-Finish war ich auch zufrieden, zumal ich mir meine Kräfte gut eingeteilt hatte."

"Wie vorhin schon angesprochen, hatte ich auf der Startaufstellung für das zweite Rennen noch Zweifel, ob ich auch die zweite Distanz über 17 Runden überstehen werde. Doch ich habe mich wiederum gut vorbereitet und es lief erstaunlich gut. Ich bin zwar kurzfristig einmal bis auf Rang 13 zurückgefallen, doch ich hatte genügend Reserven, um mich wieder bis auf Platz neun nach vorn zu arbeiten. Leider stand fünf Runden vor Schluss ein Superstock-Fahrer im Weg herum. Diese Situation hat mich komplett aus dem Rhythmus gebracht. Quasi im Handumdrehen sind deswegen auch gleich zwei Gegner an mir vorbeigerauscht. Trotzdem habe ich bis zum Schluss alles gegeben und in jeder Phase des Rennens voll gebissen. Erst nach der Zieldurchfahrt merkte ich, wie ausgelaugt ich war. Nach dem Rennen brauchte es jedenfalls gut und gerne eine Dreiviertelstunde, um durchzuatmen und meinen Kreislauf wieder in Schwung zu bringen. Nach dieser nervenaufreibenden Geschichte wegen meiner gesundheitlichen Probleme bin ich sehr, sehr happy mit elf Punkten im Gepäck nach Hause zu gehen. In der Pause bis zum nächsten Rennen gilt es wieder vollkommen fit zu werden und diese lästigen Bakterien im Magen und Darm endlich los zu werden."

Artikelbilder: Marcel Brenner